Berlin. Nach den Skandalen der letzten Monate, ist die Zahl der Organspenden drastisch zurückgegangen. Um das Vertrauen wieder zu verbessern haben Ärzte, Krankenhausträger und Kassen nun eine neue Anlaufstelle für Unregelmäßigkeiten bei Transplantationen geschaffen. Die Kommission agiert dabei unabhängig.

Als Konsequenz aus den Organspende-Skandalen der vergangenen Monate haben Ärzteschaft, Krankenhausträger und Kassen eine neue Anlaufstelle für Unregelmäßigkeiten bei Transplantationen geschaffen. Bei der Vertrauensstelle "Transplantationsmedizin" können, auch anonym, Auffälligkeiten und Verstöße gegen das Transplantationsrecht gemeldet werden, wie Bundesärztekammer (BÄK), Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) und der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) am Montag in Berlin mitteilten.

Die unabhängige Vertrauensstelle soll demnach Hinweise auf Unregelmäßigkeiten im Bereich der Organspende und der Organtransplantation entgegennehmen und bei der Aufklärung mit der zuständigen Prüfungs- und Überwachungskommission zusammenarbeiten.

Vertrauensverlust durch Organspendeskandale sorgt für Spenderrückgang

Die Kommission wird von Ärzten, Kassen und Krankenhäusern getragen. Die Vertrauensstelle, die von der früheren Bundesrichterin Ruth Rissing-van Saan geleitet wird, agiert dabei unabhängig von den Strafverfolgungsbehörden.

Hinweise werden unter der Adresse der Bundesärztekammer in Berlin und über "vertrauensstelle_transplantationsmedizin@baek.de" entgegen genommen. Ärzte in mehreren deutschen Krankenhäusern sehen sich derzeit mit dem Vorwurf konfrontiert, durch die Manipulation von Krankenakten bestimmte Patienten bei der Organspende bevorzugt zu haben. Der dadurch entstandene Vertrauensverlust hat zu einem deutlichen Spendenrückgang geführt. (afp)