Essen. . Sie füllen Kästen oder Aktenordner, anschauen ist aufwändig - man braucht einen Diaprojektor: was tun mit alten Dias, als man im Urlaub noch Filme verwendete und nicht Speicherkarten vollknipste. Es gibt viele Wege, aus der klassischen Foto-Sammlung auf Dias digitale Bilder zu machen. Wir geben Tipps.
In Schränken und auf Dachböden schlummert noch so mancher fotografische Schatz: die Dias vom ersten Italien-Urlaub, von der romantischen Flusskreuzfahrt auf der Donau oder von der unvergesslichen USA-Reise. Allerdings halten auch die schönsten Bilder trotz bester Lagerung nicht ewig. Ein paar Tipps, wie aus einem Dia-Positiv ein digitales Foto wird.
Vorüberlegung
Viele Wege führen zum digitalisierten Dia: Bevor Sie jedoch ein Projekt starten, sollten Sie ein paar Vorüberlegungen anstellen:
Wie viele Dias sollen elektronisch gesichert werden – sind es 20 oder gar 2000? Die so genannten Umkehrfilme in Bits und Bytes umzuwandeln, kann mitunter nicht nur sehr zeitintensiv, sondern auch recht teuer sein.
Welche Qualität wird benötigt? Werden die Fotos später lediglich auf dem Computerbildschirm betrachtet, sollen davon vielleicht ein paar Abzüge für ein kleines Fotoalbum gemacht werden oder soll etwa die fantastische Landschaftsaufnahme aus der Toskana im Posterformat in einem schicken Rahmen die frisch gestrichene Wohnzimmerwand zieren?
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Welche Qualität hat die Sammlung? An vielen guten alten Stücken nagte – je nach Lagerung – der Zahn der Zeit: Staub, Kratzer, verblasste Farben und Verfärbungen sind Fallstricke für ein ordentlich digitalisiertes Bild. Denn: Aus fehlbelichteten Fotos kann auch der beste Scanner kein perfektes Foto machen.
Anbieter im Internet
Die einfachste Variante, aus Dias elektronische Dateien zu machen, ist, den Fachmann damit zu betrauen. Es gibt freilich qualitative Unterschiede bei den Anbietern: Gute Profis bearbeiten die kleinen Fotos manuell mit hochauflösenden Scannern, prüfen die Qualität, beseitigen Kratzer und führen Farbkorrekturen durch. Es wird auch gefragt, in welcher Qualität, also Auflösung, die Bilder gescannt werden sollen. Das Ergebnis kann sich der Kunde oftmals in persönlichen Online-Galerien anschauen. Einige Fachunternehmen bieten auch die Möglichkeit an, zuvor Probescans durchzuführen.
Sobald die von den Experten gescannte Bildersammlung zuhause eingetroffen ist – auf DVD oder externer Festplatte – sollte eine Datensicherung durchgeführt werden. Die Firmen speichern das Material nämlich nicht für alle Ewigkeit. Die Preise variieren: Los geht es ab 10 Cent pro Dia in einer zumeist niedrigen Auflösung .
Wichtig: Die Dias sollten per Einschreiben oder Einwurfschreiben verschickt werden. Es wäre doch schade, wenn einzigartige Aufnahmen für immer verloren gingen.
Und: Manche Unternehmen verleihen auch Scanner.
Kleinbildscanner
Wer seine Schätze nicht in fremde Hände geben oder umfangreiche Sammlungen von über 1000 Dias elektronisch speichern möchte, der kommt am Selbstscannen nicht vorbei. Doch welcher Scanner für Kleinbildformate ist der richtige? Das Angebot ist vielfältig und durchaus unübersichtlich.
Von entscheidender Bedeutung ist die Scan-Auflösung: Ein echter Scan mit 2800 dpi (das sind die Bildpunkte pro Zoll) liefert bereits sehr anständige Ergebnisse. Das Foto entspricht dann einem digitalen Bild von etwa 10 Megapixeln.
Viele Scanner werden aber auch mit höheren Werten angeboten, was sich auf den Preis auswirkt. Gibt es bei der Auflösung allerdings den Zusatz „interpoliert“, werden die Bildpunkte von der Software lediglich hochgerechnet. Bedeutsam für die Fotoqualität ist jedoch die „effektive Scan-Auflösung“ in dpi. Für professionelle Filmscanner kann man ein kleines Vermögen ausgeben – 5000 Euro und mehr – , entsprechend hochwertig ist allerdings auch die Bildqualität und die gelieferte Software.
Bei den Kleinbild-Scannern für den ambitionierten Amateur liegt der Spaß bei etwa 500 Euro – mit teils kräftigen Ausschlägen nach oben und unten. Tipp: Ersteigern Sie in Online-Auktionshäusern einen gebrauchten Scanner.
Wem die Auflösung nicht ganz so wichtig ist, der kann aber auch zu kleineren Modellen (um 100 Euro) greifen, die eine geringere Scan-Auflösung und kaum Software-Schnickschnack haben. Sie können ohne PC betrieben werden, die Daten werden zumeist auf einer SD-Karte gespeichert.
Eine weitere Variante ist der Magazinscanner, der nicht nur so aussieht wie ein Dia-Projektor, sondern im Prinzip auch so funktioniert. In einem automatisierten Prozess werden die Dias durchgezogen und verarbeitet (um 1000 Euro).
Flachbettscanner
Für viele Flachbettscanner gibt es als Zubehör eine Durchlichteinheit, mit der Dias gescannt werden können. Die Auflösung liegt zumeist zwischen 1800 und 2000 dpi. An die Qualität eines Kleinbild-Scanners (mit dem auch Negative digitalisiert werden können) kommen die Flachen aber zumeist nicht heran.
Fotografieren mit Dia-Aufsatz
Wer eine digitale Spiegelreflexkamera sein Eigen nennt und Spaß an fototechnischen Tüfteleien hat, kann seine Dias einfach und preiswert abfotografieren. Dafür gibt es spezielle Aufsätze und Halterungen (ab ca. 40 Euro), die auf ein entsprechendes Objektiv geschraubt werden. Was dann noch benötigt wird, ist eine homogene Lichtquelle, vielleicht noch ein Stativ und ein bisschen Zeit, bis die Einstellungen angepasst sind und die Bildqualität überzeugt.