Essen. . Früher standen sie in jedem Wohnzimmer, beschallten jede Party. Heute verstauben Vinyl-Platten und Musik-Kassetten im Keller oder liegen ungenutzt auf dem Dachboden. Das muss nicht sein. Denn es gibt viele Möglichkeiten, die alten Musikschätze in die Gegenwart zu holen. Auf den PC, das Handy oder den iPod.

Früher standen sie in jedem Wohnzimmer, beschallten jede Party. Heute verstauben Vinyl-Platten und Musik-Kassetten im Keller oder liegen ungenutzt auf dem Dachboden. Das muss nicht sein. Denn es gibt viele Möglichkeiten, die alten Musikschätze in die Gegenwart zu holen. Auf den PC, das Handy oder den iPod.

Lohnt es sich überhaupt, alte Langspielplatten zu digitalisieren?

Kommt darauf an. Um eine Handvoll Hitalben zu überspielen auf jeden Fall nicht. Denn Michael Jacksons „Thriller“ oder das rote Beatles-Album gibt es längst als CD. Und viele der alten Erfolge sind mittlerweile auch als legaler Internet-Download erhältlich. Da ist es einfacher, die Songs nachzukaufen.

Das wichtigste Vinyl zum Tag der Schallplatte

Zugegeben – die Platte ist älter als ich. Aber mit Pink Floyds „Wish You Were Here“ bin ich aufgewachsen. Und wer ist schuld? Mein Papa. Zuerst fand ich nur das Cover toll, aber ganz schnell auch die Musik. Bis heute. Dumm nur, dass das Album meinem Vater gehört. (Katrin Figge)
Zugegeben – die Platte ist älter als ich. Aber mit Pink Floyds „Wish You Were Here“ bin ich aufgewachsen. Und wer ist schuld? Mein Papa. Zuerst fand ich nur das Cover toll, aber ganz schnell auch die Musik. Bis heute. Dumm nur, dass das Album meinem Vater gehört. (Katrin Figge) © WNM
Wer stilecht Country hören möchte, braucht Schallplatten! Geschichten über Lynchjustiz oder Ritte in den Sonnenuntergang passen nicht zu Plastik-CDs - das Knistern meiner rund 50 Jahre alten LPs des singenden Cowboys Marty Robbins erinnert zu schön an Lagerfeuer. (André Bauer)
Wer stilecht Country hören möchte, braucht Schallplatten! Geschichten über Lynchjustiz oder Ritte in den Sonnenuntergang passen nicht zu Plastik-CDs - das Knistern meiner rund 50 Jahre alten LPs des singenden Cowboys Marty Robbins erinnert zu schön an Lagerfeuer. (André Bauer) © WNM
Als Smokie 1976
Als Smokie 1976 "Living Next Door To Alice" veröffentlichten, lief das im Radio rauf und runter - und ich lag meiner Familie mit "libbienesttooortuuuÄllliss" in den Ohren. Mein Bruder Achim überraschte mich mit der Single: meine erste eigene Pop-Schallplatte! (Andrea Lameck) © WNM
Depeche Mode -
Depeche Mode - "Some Great Reward" (1984). Die erste Platte mit Langzeitwirkung, die ich mir gekauft habe. Das Album kann ich heute noch jeden Tag hören, ohne dass es mir langweilig wird. Der Beginn einer lebenslangen Beziehung zwischen Depeche und mir. (Stefan Reinke)
Eigentlich falle ich eher in die Kategorie, die
Eigentlich falle ich eher in die Kategorie, die "Der Räuber Hotzenplotz" auf Schallplatte gehört hat. Dazwischen die Platte von "Geier Sturzflug". 5 Mark. Der Text war lustig, aber eine Frage lag auf der Hand: "Papa, was heißt eigentlich Bruttosozialprodukt?" (Vera Kämper) © WNM
Meine Lieblingsplatte heißt Discovery von Daft Punk. Die Electro-Pioniere schufen vor acht Jahren mit ihrem zweiten Album ein Meisterstück des Frenchhouse – inklusive des Kulthits „One More Time“, der heute noch jede Party rockt. (Ingmar Kreienbrink)
Meine Lieblingsplatte heißt Discovery von Daft Punk. Die Electro-Pioniere schufen vor acht Jahren mit ihrem zweiten Album ein Meisterstück des Frenchhouse – inklusive des Kulthits „One More Time“, der heute noch jede Party rockt. (Ingmar Kreienbrink) © WNM
Mit 14 „Quicksilver Messenger Service“ entdeckt. Anfang 20 in Kalifornien an die Tür von Gitarrist John Cipollina geklopft – und einige Wochen dageblieben. So konnte ich meinem Saiten-Gott beim Gitarre spielen zuschauen und Freunde wie David Crosby treffen. (Hans-Martin Gross)
Mit 14 „Quicksilver Messenger Service“ entdeckt. Anfang 20 in Kalifornien an die Tür von Gitarrist John Cipollina geklopft – und einige Wochen dageblieben. So konnte ich meinem Saiten-Gott beim Gitarre spielen zuschauen und Freunde wie David Crosby treffen. (Hans-Martin Gross) © WNM
Ahhh! Aufklappbare Cover - dagegen ist jede CD ästhetisch benachteiligt. The Runaways -
Ahhh! Aufklappbare Cover - dagegen ist jede CD ästhetisch benachteiligt. The Runaways - "Live in Japan" (1977) mit Joan Jett, der unterbewertetsten Frau in der Rockgeschichte. Toller Bandname sowieso und mit 18 auf Japan-Tournee haben auch nicht viele in ihrer Bio. (Thomas Lau)
Wenn’s um wichtige Platten geht, kann ich nur eine nennen – andere als Pumuckel habe ich nicht besessen. Ich bin Jahrgang 1980, Benjamin Blümchen habe ich schon auf Kassette gehört. Die erste Pop-Musik gab's auf CD.  (Conny Hennig)
Wenn’s um wichtige Platten geht, kann ich nur eine nennen – andere als Pumuckel habe ich nicht besessen. Ich bin Jahrgang 1980, Benjamin Blümchen habe ich schon auf Kassette gehört. Die erste Pop-Musik gab's auf CD. (Conny Hennig) © WNM
Als
Als "Ideal" 1980 auf den Markt kam, ebnete die LP den Weg für Pop mit deutschen Texten abseits der Hitparade: Eine Emanzipation vom Englischen, die aber bald in deprimierend-sinnfreien Produkten der Neuen Deutschen Welle endete – und wieder in der Hitparade. (Andreas Fettig) © WNM
Die ersten Lieder, die ich - wenn auch nicht ganz textsicher - mitsingen konnte, waren von ABBA. Meine Mama hat die Platten immer bei der Hausarbeit gespielt. Am liebsten stand ich vorne auf dem Staubsauger und ließ mich durch die Wohnung schieben - Sup-p-per Troup-p-per! (Nicole Schlappa)
Die ersten Lieder, die ich - wenn auch nicht ganz textsicher - mitsingen konnte, waren von ABBA. Meine Mama hat die Platten immer bei der Hausarbeit gespielt. Am liebsten stand ich vorne auf dem Staubsauger und ließ mich durch die Wohnung schieben - Sup-p-per Troup-p-per! (Nicole Schlappa)
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Das kostet zwar Geld, aber das Equipment zur Digitalisierung von Platten und Kassetten in den eigenen vier Wänden ist auch nicht umsonst. Haben Sie aber Raritäten, die sie nirgendwo anders mehr bekommen, müssen Sie selbst Hand anlegen.

Ist das aufwändig?

Ja. Egal, welche Methode Sie wählen, die Sache benötigt Zeit. Viel Zeit sogar. Denn abgesehen davon, dass man sich in die Materie einarbeiten muss, lässt sich analoge Musik nur in Echtzeit aufnehmen und muss anschließend oft auch noch bearbeitet werden. Da kann das Umwandeln schon mal zum Lebenswerk werden.

Was brauche ich, wenn ich selbst digitalisieren möchte?

Zumindest drei Dinge: Schallplattenspieler (Tape Deck für Musik-Kassetten), Verstärker und Computer mit Soundkarte. Ist kein alter Verstärker mehr im Haus, tut es auch ein so genannter Vorverstärker. Der kostet zwischen 15 und 150 Euro. Testberichte zu vielen Modellen gibt es im Internet. Ist alles vorhanden, wird mit guten alten Cinch-Kabeln verbunden.

Brauche ich spezielle Software?

Ja. Bekannt und bei Tests von Fachzeitschriften meist auf einem der vorderen Plätze sind Produkte von Magix (http://www.magix.com/de/). Aber auch mit Brennprogrammen wie dem weit verbreiteten Nero lässt sich Musik auf den PC überspielen. Beides kostet, je nach Version 40 bis 80 Euro, bietet aber auch viele Hilfen bei der Überspielung. Wem das dennoch zu teuer ist, der kann zu kostenloser Software aus dem Internet greifen. Sehr gut aber auch ziemlich kompliziert ist Audacity (http://audacity.sourceforge.net/). Ebenfalls sehr empfehlenswert und sehr einfach zu bedienen ist der „No.23 Recorder“ (www.no23.de).

Ich habe meine LPs aufgenommen. Bin ich jetzt fertig?

Leider nein. In den meisten Fällen liegt das digitale Album nun in ein oder zwei großen Dateien auf der Festplatte des Rechners. Um auch einzelne Stücke anwählen zu können müssen diese Dateien getrennt und neu benannt werden, für die Nutzung auf Handy oder iPod zusätzlich manchmal in MP3 umgewandelt werden.

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Für beides gibt es ebenfalls kostenlose Software im Netz. Zum Schneiden Mp3-Direct Cut (http://mpesch3.de), zum Umwandeln etwa Cdex (erhältlich in den Download-Portalen großer Computerzeitschriften). Genaue Anleitung zu allen Programmen finden sich übrigens auch im Internet.

Das ist mir alles zu kompliziert. Gibt es keine einfacheren Alternativen?

Gibt es. Haben Sie größere Mengen zu digitalisieren, sollten Sie über den Kauf eines CD-Recorders nachdenken, ein CD-Spieler mit Aufnahmefunktion. Vorteil: Sie werden wie früher ein Kassetten-Recorder einfach an die heimische Stereoanlage angeschlossen.
Nachteil: Sie arbeiten nur mit speziellen CD-Rohlingen und kosten ein paar hundert Euro. Außerdem sind sie mittlerweile nicht ganz einfach zu bekommen.

Gibt es Dienstleister, die das Digitalisieren für mich übernehmen?

Es gibt Firmen, die das Digitalisieren als Dienstleistung anbieten. Sie schicken die LP einfach hin und bekommen sie nach ein bis drei Wochen zurück – plus digitaler Kopie. Professionelle Digitalisierer wie „Housetune“ oder „Dreyer Media“ rufen pro LP oder Musik-Kassette 12 bis 15 Euro auf. Nicht billig. Und: Sie müssen Ihre Schätze außer Haus geben.

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Von Natalie Maag-Waniek

Was ist mit speziellen USB-Plattenspielern, die ich immer wieder sehe?

Das ist schwierig zu beantworten. Viele Modelle wandeln eine abgespielte Langspielplatte zwar automatisch um und speichern sie auf einem angeschlossenen USB-Stick. Manche machen das ganz gut, bei anderen klingt es aber wie Disco in der Gießkanne. Bei Modellen, die weniger kosten als eine Nadel für einen „echten“ Schallplattenspieler sollte man jedenfalls nicht zu viel erwarten.

Kann ich meine Platten nach dem Überspielen wegwerfen?

Klar, können Sie das. Sollten Sie aber nicht. Denn allen Versprechungen der Industrie zum Trotz, weiß heute niemand ganz genau, wie lange Festplatten oder CDs halten. Ihr Vinyl dagegen wird bei halbwegs richtiger Lagerung – Schmutz, Staub, Wärme und Feuchtigkeit vermeiden – noch Jahrzehnte Musik speichern.