Nairobi. In einem Terminal des Flughafens von Nairobi in Kenia ist am Mittwochmorgen ein Großbrand ausgebrochen. Meterhohe Flammen schlugen aus dem Terminal für internationale Ankünfte. Die Feuerwehr hatte den Brand am Vormittag unter Kontrolle. Nach ersten Berichten wurde niemand verletzt.
Ein gewaltiger Brand hat am Mittwoch große Teile des Flughafens der kenianischen Hauptstadt Nairobi in ein Trümmerfeld verwandelt. Das am frühen Morgen aus ungeklärter Ursache ausgebrochene Feuer wütete rund vier Stunden lang und legte Ostafrikas wichtigstes Transportdrehkreuz zeitweise lahm. Der Betrieb am "Jomo Kenyatta International Airport" dürfte auf lange Sicht eingeschränkt sein.
Der internationale Teil des Flughafens wurde vollständig zerstört, die Löscharbeiten durch akuten Wassermangel erschwert. Über dem Flughafen stieg eine riesige Rauchsäule auf, dutzende Polizei- und Feuerwehrfahrzeuge rückten an, um die Flammen zu bändigen. Das Transportministerium sprach von einer "großen Krise", Augenzeugen schilderten chaotische Szenen.
Alle Flüge wurden gestrichen, Flughafen ist auf unbestimmte Zeit geschlossen
Trotzdem sei "niemand ums Leben gekommen", versicherte ein Sprecher des kenianischen Präsidenten Uhuru Kenyatta, der zu dem nach seinem Vater benannten Flughafen kam, um sich über die Lage zu informieren. Laut der Fluggesellschaft Kenya Airways wurden allerdings einer ihrer Mitarbeiter und ein Passagier wegen Rauchgasvergiftungen ins Krankenhaus gebracht.
Erste Fracht- und Inlandsflüge starteten am Mittwochnachmittag wieder, weil die Landebahn nicht beschädigt wurde. Erste internationale Verbindungen könnten nach offiziellen Angaben am Donnerstag wieder bedient werden. Zunächst müssen demnach Vorbereitungen getroffen werden, um Passkontrollen und die Gepäckabfertigung in das Terminal für Inlandsflüge zu verlegen.
Die Brandursache blieb zunächst unklar, Ermittlungen liefen an. Die Einstellung des Flugverkehrs hat vermutlich Auswirkungen für zehntausende Reisende. Internationale Flüge wurden in Kenias zweitgrößte Stadt Mombasa umgeleitet. Behördenangaben zufolge starten und landen täglich rund 250 Flüge in Nairobi, bis zu 16.000 Passagiere werden an dem Flughafen jeden Tag abgefertigt.
Wegen der Rettungsarbeiten wurden einige der normalerweise chronisch verstopften Straßen Nairobis für den Verkehr gesperrt, um Lastwagen mit Löschwasser Platz zu machen. Augenzeugen zufolge halfen Polizisten und Soldaten mit Eimern aus, um den Brand zu bekämpfen. "Im ganzen Flughafen herrscht Chaos", sagte Sylvia Amondi, die Fluggäste wartete.
Kenya Airways ließ gestrandete Passagiere in Hotels unterbringen, was sich nicht einfach gestaltete. "Die meisten sind voll, die Hochsaison hat gerade begonnen", sagte eine Stewardess der Fluggesellschaft. Ein Sprecher des Deutschen Reiseverbands sagte, für den Reiseverkehr aus der Bundesrepublik seien die Auswirkungen "sehr gering", weil touristische Flüge nach Mombasa gingen. (afp)