Lac-Mégantic. In der kanadischen Kleinstadt Lac-Mégantic herrscht große Trauer über das Unfassbare. Der verunglückte Tanklaster hat auch das Leben des Barbesitzers Yannick Gagné auf eine schwere Probe gestellt. Der Mann konnte den Gästen in seinem brennenden Lokal nicht mehr helfen. Das Feuer konnte nun endlich gelöscht werden.

In der kanadischen Kleinstadt ist nichts, wie es einmal war. Zwar konnte zwei Tage nach der verheerenden Explosion durch einen entgleisten Tankzug der Großbrand gelöscht werden. Doch das, was ein führerloser Güterzug, der tausende Liter Öl mit sich führte, in der Kleinstadt Lac-Mégantic in Québec anrichtete, wird so schnell nicht vergessen sein.

Fünf Tote, 40 Menschen werden vermisst – das Inferno hat das Zentrum der 6000-Einwohner-Stadt völlig zerstört. Rund 2000 Einwohner mussten ihre Häuser verlassen. Eine Bar in der Nähe der Unglücksstelle hat es komplett erwischt.

Barbesitzer konnte seinen Gästen nicht helfen

Der Besitzer, Yannick Gagné, und seine Frau waren kurz vor Mitternacht nach Hause gegangen, um ihren Babysitter abzulösen. Nur eine halbe Stunde später geschah das Unfassbare. „Als ich den Feuerball sah, wollte ich zurück zum Lokal rennen, um meinen Gästen zu helfen“, sagt Gagné. Zu spät. Sein Lokal brannte bereits lichterloh. Im Inneren gefangen waren Dutzende seiner Gäste. Einige konnten gerade noch vor der Feuersbrunst fliehen. Viele – wie auch die Mutter von Gagnés Babysitter – aber nicht. „Sie war in meiner Bar. Es ist so furchtbar.“

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Auch einer von Gagnés Musikern ist verschwunden. Guy Bolduc, 23 Jahre alt, stand in jener Nacht auf der Bühne. Jetzt ist er wohl tot. „Unser Junge wollte einfach nur leben“, sagte Vater Jacques Bolduc mit stockender Stimme dem Sender Radio-Canada. „Doch die Polizei sagt, es gebe keine Hoffnung mehr.“