Stockholm. Sie stellten Fotos ihrer Opfer ins Internet und beleidigten sie als “Huren und Schlampen“. Wegen schwerer Verleumdung über das Foto-Netzwerk Instagram hat ein Gericht jetzt zwei Schülerinnen aus Schweden verurteilt. Die Mobbing-Aufrufe hatten im Dezember zu gewalttätigen Schüler-Protesten geführt.
Zwei schwedische Schülerinnen sind am Dienstag wegen schwerer Verleumdung von anderen Mädchen in der Internet-Fotobörse Instagram verurteilt worden. Die beiden hatten Fotos der Opfer hochgeladen und mit kränkenden Kommentaren wie "Huren und Schlampen" versehen. Die Veröffentlichung hatte im Dezember 2012 zu gewalttätigen Protesten an zwei Schulen in Göteborg geführt.
Das Göteborger Gericht verurteilte eine 15-Jährige zu einer Jugendstrafe, während eine 16-Jährige 45 Stunden gemeinnützige Arbeit ableisten muss. Ihren 38 Opfern müssen die Mädchen als Entschädigung jeweils 15.000 Kronen (1700 Euro) zahlen, insgesamt eine Summe von 570.000 Kronen (65.000 Euro).
Schüler wollten die "Ehre der Opfer" wiederherstellen
Nach dem Mobbing-Aufruf auf Instagram waren einige hundert Gymnasiasten auf die Straße gegangen und hatten Polizisten und Passanten mit Steinen und Flaschen beworfen. Sie argumentierten, sie müssten nun die "Ehre der Opfer" wiederherstellen. Die Krawalle nahmen so ein Ausmaß an, dass zwei Schulen vorübergehend geschlossen werden mussten. (dpa)