Wiesbaden. Etwa 170.000 Tiere sind 2011 in Hessen bei Tierversuchen ums Leben gekommen. Vor allem an Hochschulen sei die Zahl konstat hoch, so eine Erhebung des Wissenschaftsministeriums. Die Grünen kritisieren den massiven Anstieg toter Versuchstiere an den Unis - fünf mal mehr als noch 2001.

Bei Tierversuchen sind 2011 mehr als 170 000 Tiere an den hessischen Universitäten und Forschungseinrichtungen umgekommen. Vor allem an den Hochschulen blieb die Zahl nach der aktuellen Untersuchung des Wissenschaftsministeriums konstant hoch. Landtags-Vizepräsidentin Ursula Hammann (Grüne) kritisierte den hohen Tierverbrauch an den Unis: Die Zahl der ums Leben gekommenen Tiere sei "von rund 10 800 im Jahr 2001 innerhalb von zehn Jahren auf 56 000 gestiegen".

Die Grünen fordern in ihrem Programm für die Landtagswahl eine Stiftungsprofessur, um Alternativen zu Tierversuchen zu erforschen. Die hessische Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann (CDU) verteidigt die Hochschulen. Sie "verstärken kontinuierlich ihre Anstrengungen, um die Zahl der Tierversuche zu reduzieren", antwortete die Ministerin schriftlich auf eine kleine Anfrage Hammanns.

Die meisten Tiere wurden nach dem Ergebnis der Untersuchung an den Unis in Frankfurt, Gießen und Marburg getötet. Demnach starben im Jahr 2011 an der Goethe-Uni in Frankfurt rund 28 300 Tiere. An der Universität Gießen wurden 18 000 Tiere getötet, an der Uni in Marburg waren es 10 200.