Düsseldorf. Beim vierten Blitzmarathon in Nordrhein- Westfalen hat die Polizei rund 28 000 Autofahrer mit zu hoher Geschwindigkeit erwischt. Das waren etwa vier Prozent der 675 000 kontrollierten Autofahrer, wie das NRW-Innenministerium am Mittwoch berichtete. Innenminister Jäger zog positive Bilanz.
Rund 28.000 Autofahrer mit zu hoher Geschwindigkeit hat die Polizei beim vierten Blitzmarathon erwischt. Die NRW-Polizei setzt mit ihrer Strategie im Kampf gegen zu hohe Geschwindigkeit - den Killer Nr. 1 im Straßenverkehr - auf eine nachhaltige Wirkung: "Jeder muss zu jeder Zeit und an jedem Ort damit rechnen, dass seine Geschwindigkeit gemessen wird. Und das nicht nur beim Blitzmarathon", erklärte Innenminister Ralf Jäger am Mittwoch in Düsseldorf. "Die Polizei überwacht seit November 2011 flexibler und häufiger die Geschwindigkeit. Der Blitzmarathon ist ein Baustein in unserer langfristigen Strategie gegen Geschwindigkeitsunfälle und für mehr Verkehrssicherheit."
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Der Innenminister zog eine positive Bilanz des vierten 24-Stunden-Blitzmarathons: "Die allermeisten Autofahrer sind verantwortungsbewusst gefahren und haben sich an die Geschwindigkeitsregeln gehalten. Viele haben erkannt, dass sie auch ohne zu rasen an ihr Ziel kommen. Diese Erkenntnis muss sich in den Köpfen aller Autofahrer festsetzen."
334 Fahrern droht ein Fahrverbot
Trotz der umfangreichen Berichterstattung in den Medien und der Veröffentlichung der Messstellen waren 28.000 von 675.000 gemessenen Autofahrern zu schnell. Das sind rund vier Prozent. An anderen Tagen sind es durchschnittlich acht Prozent. 334 Fahrer waren so schnell, dass ihnen ein Fahrverbot droht. 26 Verkehrsteilnehmer fuhren alkoholisiert oder standen unter Drogeneinfluss. Sechs von ihnen mussten den Führerschein an Ort und Stelle abgeben. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr waren 456.000 Fahrer kontrolliert - und 17.169 mit überhöhter Geschwindigkeit erwischt worden
Beim diesjährigen Blitzmarathon stand auch falsches Verhalten von und gegenüber Radfahrern im Fokus. In 70 Fällen waren sie von rücksichtslosem Verhalten von Autofahrern betroffen. In knapp 1.300 Fällen haben sie selbst gegen die Verkehrsregeln verstoßen, indem sie beispielsweise rote Ampeln missachteten, entgegen der vorgesehen Fahrtrichtung oder auf dem Gehweg fuhren.
Jäger: "Es geht darum, Leben zu retten"
Auf der A 52 zwischen Mülheim und Düsseldorf wurde ein Autofahrer mit 143 km/h gemessen. Erlaubt sind dort im Baustellenbereich 80 km/h. Strafe: 2 Monate Fahrverbot, 4 Punkte in Flensburg und mindestens 440 Euro Geldbuße. Auf dem Autobahnzubringer zur A 44 in Essen überschritt ein Raser die zulässige Höchstgeschwindigkeit gleich um 74 km/h. Statt der erlaubten 70 wurde mit 144 km/h gemessen. Konsequenz für ihn sind 3 Monate Fahrverbot, 4 Punkte und mindestens 600 Euro Geldbuße.
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In NRW kontrollierten rund 3500 Polizisten und 270 Mitarbeiter von 86 Kommunen landesweit an etwa 3 000 Messstellen. Ihnen dankte der Innenminister: "Alle waren hoch motiviert und engagiert. Bei Kontrollen habe ich selbst gesehen, wie beeindruckend sie sich für die Verkehrssicherheit und weniger Tote im Straßenverkehr eingesetzt haben. Es geht darum, Leben zu retten. Das ist unser gemeinsames Ziel." (dpa)