Aachen. . Eine unerwartete Entdeckung haben jetzt Ärzte am Uniklinikum Aachen gemacht. Sie haben einem 24-Jährigen aus Afghanistan durch eine Operation an der Nase dazu verholfen, dass er endlich nicht mehr an Kopfschmerzen und Sehstörungen leidet. Der Grund: in der Nase steckte ein Bleistift.

Ein junger Mann hat jahrelang mit einem Bleistift im Kopf gelebt - bis der Fremdkörper schließlich an der Aachener Uni-Klinik entdeckt wurde. Über diesen ungewöhnlichen Fall berichtete ein Arzt der Klinik am Dienstag auf dem Jahreskongress der Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie in Essen.

Der 24-jährige Patient aus Afghanistan hatte jahrelang Beschwerden, deren Ursache lange unerkannt blieb. Er konnte auf dem rechten Auge schlecht sehen, hatte Kopfschmerzen, permanenten Schnupfen und sah seit einem Jahr zunehmend doppelt.

Erst eine Computertomographie ließ den Bleistift sichtbar werden. Der Schatten reichte von der vorderen Kieferhöhle bis in den hinteren Rachenraum. Die Kieferhöhlenwände waren durchbohrt und eine Augenhöhle verletzt.

Der Patient erinnerte sich nach langem Nachdenken schließlich an einen Jahre zurückliegenden Vorfall aus seiner Schulzeit. Er war gestürzt und hatte damals sehr stark aus der Nase geblutet. Ohne dass er es bemerkte, war dabei offenbar der zehn Zentimeter lange Bleistift über die Nase in die Kieferhöhle eingedrungen. Die Aachener Chirurgen entfernten den Bleistift. (dpa)