Essen. . Bei einer Hochzeit muss vor allem das Brautpaar an ganz viel denken, doch auch die Gäste sollten sich an Spielregeln halten. Von der Sitzordnung über den Umgang mit Alkohol bis zur grottenschlechten Musik: Wie das Brautpaar und die Gäste die größten Hoppalas auf einer Hochzeitsfeier vermeiden.

Stress lass nach! Was man nicht alles beachten muss, damit es wirklich der schönste Tag im Leben wird. Bei einer Hochzeit muss vor allem das Brautpaar an ganz viel denken, doch auch die Gäste sollten sich an Spielregeln halten.

Es wäre doch zu schade, wenn das Ja-Wort von einem Zoff zwischen Tante Ulla und Onkel Klaus begleitet wird. Oder wenn man sich für seinen betrunkenen Sitznachbarn fremdschämen muss. Hier ein Blick auf die schlimmsten Hoppalas bei einer Hochzeitsfeier.

1. Falsche Gästeliste

Bloß nicht aus reiner Höflichkeit Menschen einladen, die man nicht dabei haben will. Auch ungeliebte Verwandte müssen leider draußen bleiben. Sonst terrorisieren sie Brautpaar und Gäste mit unpassenden Beiträgen.

2. Peinliche Spiele

Dagegen hilft ein klares Verbot auf der Einladung.

Stil-Guide für Hochzeitspaar und Gäste

Woran das Brautpaar denken muss

Unbedingt machen

  • Sie sollte ihr Kleid nicht für andere kaufen, sondern für sich selbst – und sich darin wohlfühlen.
  • Die Braut gibt die Farbe vor. Der Bräutigam kann dann mit einer Stoffprobe ihres Kleides sein Outfit finden. Wenn sie etwas Elfenbeinfarbenes trägt, sieht ein rein weißes Hemd an ihm unpassend aus. Übrigens: Laut Hochzeitsplanerin Nadja Dennersmann aus Dortmund ist es in diesem Jahr beliebt, Farbakzente in der Brautmode zu setzen – viel Lila ist zu sehen.

Besser lassen

  • Freizügige Ausschnitte bei einer kirchlichen Trauung.
  • Den Brautstrauß zu groß wählen – „er ist dann zu schwer und verdeckt viel“, sagt Dennersmann.
  • Den Bräutigam allein den Anzug aussuchen zu lassen. Die Gefahr, dass er sich in Größe S quetscht, bloß weil die mal gepasst hat, als er 16 war, ist zu groß.

Woran die Gäste denken müssen

Unbedingt machen

  • Die Kleidung dem Rahmen anpassen. Wenn auf einem Schloss gefeiert wird, geht es pompöser zu als bei einer Scheunenhochzeit.
  • Sich daran halten, wenn die Brautleute auf der Einladung etwas vorgeben wie etwa „Black Tie“ (für ihn gilt dann Smoking, für sie ein bodenlanges Abendkleid).
  • Durch angemessene Kleidung seinen Respekt für das Paar zum Ausdruck bringen. „Deshalb rate ich auch von einer Jeans und Turnschuhen dringend ab“, sagt Hochzeitsplanerin Dennersmann. Ausnahme: Kinder dürfen Chucks tragen.

Besser lassen

  • Weiße/cremefarbene Kleidung. Diese Farbe ist für die Braut reserviert. Daran sollten sich auch Kinder halten: Das süße Kommunionkleid bleibt also im Schrank
  • Überstylen. Wenn der Bräutigam im Anzug auftritt, sollte der Gast keinen Frack anziehen.
  • Blumen tragen. Das gilt für Damen (z.B. in den Haaren) und auch für Herren (z.B. als Anstecker). Denn auch Blumen sind allein Sache der Braut.

Vor allem Brautentführung, Übereinstimmungsspiele („Wer von euch geht häufiger Brötchen holen?“ – gähn!) und Wadenraten stellen sich aus Erfahrung von Hochzeitsplaner Thomas Sünder als Stimmungstöter heraus.

3. Langeweile

Eine gründliche Planung kann verhindern, dass sich Programmpunkte elend ziehen. Genauso öde ist eine Überfrachtung mit Reden.

4. Kein Zeremonienmeister

Jedes Brautpaar braucht einen Verbündeten, bei dem Gäste vorher Überraschungen und Beiträge anmelden. Sein Job ist, die guten herauszupicken und beim Fest über den Ablauf zu wachen.

5. Falsche Sitzordnung

Wenn zerstrittene Familienmitglieder an einem Tisch sitzen, kann das die Stimmung sprengen.

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Peinlich ist auch ein Single-Tisch, mit dem ledige Gäste gegen ihren Willen geoutet werden. Auch schlecht: Wenn Oma und Opa direkt an der lauten Tanzfläche platziert werden.

6. Mitternachtstorte

„Dieser Brauch ist ein Partykiller“, sagt Thomas Sünder. Besser sei, die Hochzeitstorte nachmittags anzuschneiden. Als Mitternachts-Snack kommen kräftige Gerichte wie Currywurst besser an.

7. Tanz-Performance

Kein Mensch erwartet vom Brautpaar eine bühnenreife Darbietung. Bevor man sich mit einer albernen Choreographie zum Affen macht, sollte man sich lieber natürlich zu einem Lied bewegen, das wirklich etwas mit einem zu tun hat.

8. Miese Stimmung

Ein schlechter DJ verstimmt mit unerträglicher Musikauswahl oder peinlicher Moderation die Gäste. Einen guten findet man am sichersten über persönliche Empfehlung von Freunden.

9. Harter Alkohol

Mit einer Flatrate für Schnaps, Longdrinks oder Cocktails arten Feste leicht in ein hemmungsloses Besäufnis aus. Wer bei Bier, Wein und Softdrinks bleibt, schont Nerven und Budget. Auch für das Brautpaar gilt: Nicht bis zum Erbrechen trinken!

10. Kein Ende finden

Ein harter Kern aus betrunkenen Gästen will sicherlich noch durchmachen bis zum Frühstück, aber das kann nicht das Problem des Brautpaars sein. Als Gastgeber bestimmt es, wann Schluss ist.

Buchtipp: „Wer Ja sagt, darf auch Tante Inge ausladen – Tipps vom Profi für die perfekte Hochzeitsfeier“, Thomas Sünder, Verlag Blanvalet, 9 Euro.