Essen. Wer sich ein neues TV-Gerät zulegen will, muss sich durch jede Menge Fachchinesisch kämpfen. Da ist von LED die Rede, von HDTV und von Smart. Wir erklären, was Sie vor dem Gang in den Elektromarkt wissen sollten - und wie sie sich für den richtigen Fernseher entscheiden.

Vorbei die Zeit, in der TV-Zuschauer in die Röhre gucken mussten. Flach sind die Fernseher schon vor einigen Jahren geworden. Vereinfacht hat das den Kauf allerdings nicht. Deshalb ein paar Tipps für Einsteiger.

Ist das Fernsehbild auf den flachen Fernseher wirklich besser?

Im Grunde ja. Es sei denn, Sie empfangen ihre Programme – wie einige Kabelkunden – noch auf analogem Weg. Dann ist das Bild sogar deutlich schlechter. Satelliten- und Antennen-Fernsehen werden dagegen nur noch digital ausgestrahlt. Wie gut ein neuer Fernseher tatsächlich ist, zeigt sich allerdings erst bei HDTV. Da haben SAT-Kunden derzeit die bei weitem größte Programmauswahl.

Was heißt HDTV?

HD steht für High Definition, also hoch auflösende und damit schärfere Bilder. Achten Sie beim Kauf darauf, dass das Fernsehgerät eine Auflösung von 1920 x 1080 Bildpunkten besitzt. Dies ist nur durch ein HDTV-Logo mit Zusatz 1080p gewährleistet.

Auf welches Gerät könnten Sie verzichten?

"Mir fallen viele Elektrogeräte ein, ohne die ich im Alltag auch ganz gut klarkommen würde. Ich brauche keinen Föhn, kein Radio, keinen Radiowecker. Und auch die Mikrowelle würde ich sofort abschalten, die nutze ich sowieso kaum." Andrea Knorr (45) © WAZ FotoPool
"Ich verzichte schon auf richtiges Licht, weil ich seit zwei Jahren die Sparlampen habe. Ansonsten – vielleicht auf den Radiowecker? Den braucht keiner. Aber meinen Fernseher würde ich nicht ausmachen, einen gewissen Informationsfluss möchte ich schon haben." Juergen Brecker (52) © WAZ FotoPool
"Ich hätte kein Problem damit, alles abzuschalten. Den Computer brauche ich nicht, der ist nicht überlebenswichtig. Ich würde auch das Licht ausschalten und Kerzen anmachen, das ist doch total schön. Herd, Kühlschrank und Mikrowelle braucht man auf jeden Fall." Saskia Maskar (18) © WAZ FotoPool
"Auf mein Handy würde ich auf gar keinen Fall verzichten wollen. Ich könnte auch nicht ohne meinen Laptop leben. Wenn ich etwas abschalten müsste, dann wäre das der Herd, weil ich sowieso nicht viel koche. Da könnte ich dann Energie sparen." Patric Bienia (24) © WAZ FotoPool
"Wenn ich Strom sparen müsste, würde ich den Fernseher abstellen. Er nervt. Meine Kinder streiten sich ständig, alle wollen immer etwas anderes schauen, also weg damit. Auf Radio und Waschmaschine würde ich aber auf keinen Fall verzichten." Carola Bremer (47) © WAZ FotoPool
"Wenn ich einen hätte, könnte ich ohne Probleme auf meinen Geschirrspüler verzichten. Aber ich habe weder eine Spülmaschine noch eine Waschmaschine, also kann ich ja auf nichts verzichten. Außer vielleicht auf Licht." Christine Gallus(23) Foto: Dennis Strassmeier/WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
"Es gibt so viel, was man nicht braucht. Ich könnte gut auf Klimaanlagen verzichten. Und gerade um Weihnachten herum werden ganze Städte beleuchtet. Ich verstehe nicht, warum man auf diese Lichterketten nicht verzichten kann." Svenja Jeske (19) © WAZ FotoPool
"Wenn ich jetzt grüner als grün wäre, dann würde ich zur Not auf meinen Fernseher verzichten. Das wäre eigentlich eine fantastische Idee. Ja, und wo wir schon mal dabei sind: Klar könnte ich auch auf meinen Wäschetrockner verzichten." Toby Benson (41) aus North Hampton. © WAZ FotoPool
"Meine Waschmaschine würde ich nie abschalten. Aber auf den Plattenspieler kann ich verzichten. Man sollte auch nicht alle Geräte auf standby lassen. Wenn ich es mir so recht überlege, könnte ich auch auf meine Gefriertruhe verzichten." Cordula Andel (46) © WAZ FotoPool
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Ist Flachbildschirm gleich Flachbildschirm?

Nein. Es gibt Plasma Fernseher und LCD-Geräte. Letztere nutzen Flüssigkeitskristalle, um das Bild darzustellen. Früher wurden die einzelnen Bildpunkte (Pixel) dabei von einer Hintergrundbeleuchtung aus Leuchtstoffröhren angestrahlt. Mittlerweile sind die Röhren meist von Leuchtdioden (LEDs) abgelöst worden. Plasma-Fernseher erzeugen die Bilder auf dem Schirm mit Hilfe von Gas. Das im Fernsehgerät befindliche Leuchtmittel wird mittels Entladungen zum Strahlen gebracht.

Und was soll ich nehmen?

Eine Frage, über die man tagelang diskutieren kann. Viele Experten raten zu LCD-Fernsehern, wenn überwiegend in hellen Räumen geschaut wird und empfehlen Plasma-Geräte für abgedunkelte Wohnzimmer. Bei Geräten im dreistelligen Preisbereich sind aber mittlerweile kaum noch Unterschiede feststellbar. Weiterhin gilt: Plasma-Fernseher sind in der Regel teurer in der Anschaffung und verbrauchen im Betrieb auch mehr Strom.

Wie groß sollte der Bildschirm sein? 

Kommt auf die Zimmergröße an. Eine Bildschirmdiagonale von 127 Zentimetern in einer neun Quadratmeter großen Studentenbude ist ungefähr so sinnvoll wie ein Heizer auf der E-Lok. Ist der Abstand nämlich zu gering, sieht man jeden einzelnen Pixel auf dem Schirm. Als Faustregel gilt: Der Abstand, den der Zuschauer auf dem Sofa zum Fernseher hat, sollte etwa drei Mal so groß sein wie die Bilddiagonale.

Was bedeutet 100-Hertz-Technik?

Die Hertz-Zahl ist die Bildwiederholfrequenz. Das heißt sie gibt an, wie oft der Bildschirm oder der Fernseher das Bild wechselt. Einfache Modelle übertragen mit 50-Hertz. In den meisten Fällen ist das völlig ausreichend. Wer gerne Action-Filme oder viel Sport guckt, sollte über die deutlich teurere 100-Hertz Bildwiederholrate nachdenken. Sie mindert Unschärfen bei schnellen Bewegungen auf dem Bildschirm. 200- oder gar 600-Hertz machen derzeit dagegen – wenn überhaupt – nur bei 3D-Fernsehern Sinn.

Was heißt Smart-TV?

Smart TV heißt – vereinfacht gesagt –, dass der neue Fernseher sich ans Internet anschließen lässt. Damit kann man etwa in Online-Videotheken Filme gucken oder durch das Netz surfen. Ist zurzeit noch nicht immer wirklich komfortabel, wird aber in Zukunft immer wichtiger werden. Sollten Sie aber gar keinen Internetzugang besitzen, ist Smart TV völlig überflüssig.

Worauf muss ich sonst noch achten?

Darauf, dass genügend Anschlüsse da sind, selbst wenn sie anfangs noch nicht alle brauchen. Neben mindestens drei so genannten HDMi-Anschlüssen sollten auch USB-Zugänge darunter sein. Daran können sie beispielsweise Sticks mit Fotos anschließen oder auch Filme auf einer externen Festplatte speichern.

Muss ich einen Flachbild-TV besonders pflegen?

Anders als Röhrengeräte sind LCD- und Plasmageräte keine großen Staubfänger. Regelmäßige Reinigung des Bildschirms mit einem feuchten Tuch reicht daher meistens.

Wo kann ich mich über einzelne Geräte informieren?

Natürlich im Internet. Viele Technikseiten testen regelmäßig neue Modelle. Sollten sie bereits ein Gerät im Auge haben, sehen sie nach, welche Erfahrungen andere damit gemacht haben. Am besten aber probieren sie den Fernseher im Fachhandel selber aus. Denn was nutzt die neueste Technik, wenn die Fernbedienung zu kompliziert ist?