Wir arbeiten hier ständig gegen die Einsamkeit“, beschreibt Christa Knorr die Tätigkeit, die sie als stellvertretende Vorsitzende - gemeinsam mit ihren zehn Kollegen des Werdener Ortsvereins der Arbeiterwohlfahrt (Awo) - ausübt. Schauplatz dieser wertvollen Arbeit ist das Souterrain im Werdener Rathaus.
Hier, wo vor vielen Jahren eine Gaststätte beheimatet war, wurde 1976 fleißig in Eigenregie renoviert. Tische und Stühle wurden vom damaligen WAZ-Geschäftsführer Günther Grotkamp gespendet, und Horst Katzor, der zu dieser Zeit Oberbürgermeister der Stadt war, eröffnete die Räumlichkeiten feierlich.
Lang, lang ist’s her - von der Kneipe keine Spur mehr, und die einstigen Gefängnisräume des Rathauses dienen heute als Lagerstätte für Getränke.
Seit dem Einzug des Awo-Ortsvereins fungieren die Kellerräumlichkeiten als beliebter Treffpunkt. Überwiegend ältere oder alleinstehende Menschen kommen regelmäßig vorbei – manche von ihnen einfach nur zum Quatschen, denn: „Das Fernsehen gibt eben keine Antwort“, sagt die stellvertretende Vorsitzende. Wer also nicht alleine auf der Couch sitzen möchte und sich nach Unterhaltung sehnt, der ist beim Awo-Ortsverein bestens aufgehoben.
Das weiß auch Karin Wegener, die seit 18 Jahren regelmäßig dort zu Gast ist: „Man trifft hier immer jemanden. Hier ist immer was los“, lobt die 76-jährige die Einrichtung. Hier hätten sich im Laufe der Zeit schon intensive Freundschaften entwickelt, erzählt sie.
Darüber hinaus bietet der Treffpunkt seinen Besuchern ein abwechslungsreiches Programm. So stehen auch gesellige Spieleabende auf dem Veranstaltungskalender. Einmal in der Woche wird hier unter anderem „Bingo“ gespielt.
Der stets volle Terminkalender hält aber noch mehr bereit: Sozialversicherungsfragen werden von Experten beantwortet, Vorträge von Politikern gehalten, und sogar eine Fußpflege bietet dort regelmäßig ihren Dienst an.
Und wenn die Mitglieder und Gäste einmal nicht anwesend sind, dann sind sie vielleicht gerade auf einer ihrer Fahrten. Ob in Bayreuth oder auf Sylt – immer wieder werden kleine Reisen oder Tagesausflüge organisiert, an denen Interessierte kostengünstig teilnehmen können. Noch im Mai geht es übrigens für sechs Tage in den Bayrischen Wald.