Essen. . Anika Timpert ist überglücklich. Sie hat bei einem Gewinnspiel der WAZ-Mediengruppe eine Statistenrolle im Musical „We will rock you“ gewonnen. Am Sonntagabend stand sie mit dem Ensemble auf der Bühne.

Den ersten Teil von „We will rock you“ sieht Anika Sonntagabend noch als Zuschauerin – dort, im Rampenlicht, soll sie auch gleich stehen. Das Saallicht geht an - Pause. Für Anika bedeutet das: rennen. Sie muss in die Maske. Statisten wuseln umher, tupfen Schweiß ab, schminken nach, richten Mikros und Kostüme. Noch 15 Minuten bis zum Vorhang.

Anika setzt sich, und Maskenbildnerin Angela legt los. Falsche Wimpern, leuchtend-pinker Lidschatten, grüner Lippenstift – sie erkennt sich kaum wieder. Tänzerinnen wünschen ihr im Vorbeieilen Glück. Hauptdarsteller Christopher Brose kommt auch nochmal vorbei – immerhin ist sie zum ersten Mal Statistin bei einem Musical.

Unfassbar nervös

Gespannt, begeistert, aber vor allem unfassbar nervös – ihr geht alles gleichzeitig durch den Kopf. Die 23-jährige Gelsenkirchenerin hat beim Gewinnspiel der Funke-Mediengruppe die Rolle gewonnen. Um 21.30 Uhr wird sie in wild-bunter Perücke und Rockerweste hinter der Bühne des ausverkauften Colosseum-Theaters auf ihren großen Moment warten. In Deutschland durften das bislang nur Nazan Eckes und Wolfram Kons.

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Und dann ist der Augenblick endlich da: Anika darf ins Rampenlicht, erst als eine betrunkene Bardame, dann als Tänzerin. „Bei ,We are the Champions’ habe ich nur ein Meer aus Händen gesehen – das war ein wahnsinnig tolles Gefühl“, wird sie am nächsten Morgen erzählen.

„Queen passt zu jeder Stimmungslage“

Noch vor einer Woche hätte sie sich das alles nicht träumen lassen. Ihr Vater, selbst großer Queen-Fan, hatte in der Zeitung von der Aktion gelesen und sie ermuntert. „Ich habe das Stück vor zwei Jahren in Berlin gesehen“, erzählt Anika. Ihr Freund Max hatte ihr die Karten zum Geburtstag geschenkt – immerhin gilt auch sie in ihrer Familie als Queen-Verehrerin. Auf dem Klavier habe sie immer die Lieder der Band lernen wollen, selbst als die noch zu anspruchsvoll gewesen waren. „Ich könnte 1000 Lieblingssongs nennen – Queen passt zu jeder Stimmungslage.“

Damals in Berlin fand sie das Stück toll – „ich hätte mich nicht bei jedem Musical für eine Statistenrolle beworben“, sagt die Germanistik- und Musikstudentin.

Papa, Bruder und Mama sitzen am Sonntag auch in der neunten Reihe, als die Scheinwerfer nicht nur auf Galileo, Scaramouche und die Killer Queen fallen, sondern auch auf Anika. Und die fällt zwischen den anderen Darstellern gar nicht auf – nicht mal während der „We will rock you“-Choreografie. Und die hatte ihr am meisten Sorgen gemacht. Aber, sagt sie stolz nach der Show, „kein Patzer“.