Essen. Samstag beginnen die Generalproben fürs Rockmusical „We Will Rock You“. Mit der Produktion ist das Colosseum-Theater in Essen bis auf den letzten Quadratmeter ausgefüllt. Das Musical ist die Neuauflage der Deutschlandpremiere vor neun Jahren. Diesmal spielt die Band auf einer Galerie.

Neun Jahre nach der Deutschlandpremiere kommt das Musical „We Will Rock You“ mit den Superhits von Queen runderneuert zurück nach Deutschland. Für das fast dreimonatige Gastspiel im Colosseum verspricht Veranstalter BB Promotion noch mehr Spezialeffekte und noch mehr Druck: Die Musik soll im Wortsinn in den Bauch gehen.

Die Band bekommt eine Logenplatz

Für Rainer Frenkel ist der Ablauf von Aufbau und Proben eine ganz enge Nummer. Natürlich meint der Technische Leiter der Produktion damit auch den Zeitplan: Seit einer Woche ist sein bis zu 90-köpfiges Team rund um die Uhr im Einsatz. Aber das ist nichts Unübliches mehr im Rock’n’Roll-Geschäft mit seinen ständig noch aufwendiger werdenden Produktionen. Im Colosseum fehlt ihm vor allem: Platz.

„Das Colosseum ist eine der wenigen Spielstätten, wo wir dieses aufwendige Rock-Musical spielen können“, sagt BB-Produzentin Dagmar Windisch. Keine Kompromisse wurden dort bei den spektakulären Licht- und Toneffekten gemacht; allein die neuen Videoanimationen von Show-Designer Mark Fisher (Pink Floyd, U2) und Lichtdesigner Willie Williams haben nach Veranstalterangaben mal eben 270.000 Euro gekostet. Abstriche musste es geben bei der Ausstattung: „Wir reizen Bühne und Backstage bis auf den letzten Zentimeter aus“, sagt Frenkel und erzählt, dass er von den 17 Sattelschleppern, die am Colosseum vorgerollt sind, fünf gleich weiter geschickt hat ins Zentrallager nach Mannheim: Für viele Elemente hat er in Essen einfach keinen Platz.

Logenplatz für die Band

Dafür wird die Band im Colosseum einen Logenplatz bekommen: Sie spielt auf einer Galerie direkt über der Bühne, anders als früher in den Seitenbühnen. „So halten die Musiker viel besser Kontakt zu einander und zum Publikum“, sagt Dietmar Maier, der Kölner Sprecher von BB Promotion. Außerdem baut die neue Produktion noch mehr musikalischen Druck auf als die erste, verspricht Maier: „Der Sound geht direkt in den Bauch.“ Nicht wundern übrigens: Die Band spielt alles live, also auch „Bohemian Rhapsody“. Queen selbst hatte bei Konzerten während des computererzeugten Chor-Segmentes die Bühne stets verlassen und war zum Finale zurückgekehrt.

Queen-Gitarrist Brian May höchstselbst hat der neuen Produktion sein Gütesiegel verpasst: „Wir sind sehr stolz auf diese deutschsprachige Produktion. Das Ensemble und die Band haben ihren ganz eigenen Stil.“ Er muss es wissen, denn er hat den Titelsong geschrieben. Damals, 1977, nach einem Queen-Konzert in der Stafford’s Bingley Hall.