Washington. Als 18. Bundesstaat der USA verzichtet Maryland auf die Todesstrafe. Gouverneur Martin O'Malley unterzeichnete ein im März vom Parlament des Bundesstaates verabschiedetes Gesetz. Die Regelung tritt zum 1. Oktober in Kraft. Todesurteile kosteten den Staat drei Mal so viel wie lebenslange Haftstrafen.
Maryland hat als 18. Bundesstaat der USA die Todesstrafe abgeschafft. Der demokratische Gouverneur Martin O'Mailley unterzeichnete am Donnerstag ein Gesetz, das für entsprechende Verbrechen nun lebenslange Haft ohne Begnadigung vorsieht. Sein Büro erklärte, die Todesstrafe habe keine abschreckende Wirkung, beinhalte immer die Gefahr einer rassistischen Anwendung, koste drei Mal so viel wie eine lebenslange Haft und erlaube es nicht, Justizirrtümer zu korrigieren
Der Demokrat treibt in Maryland eine Reihe von Reformen voran, zu denen strengere Waffengesetze und die Homo-Ehe gehören. Er gilt als potenzieller Präsidentschaftskandidat für die Wahl 2016.
In den USA entscheiden die 50 Bundesstaaten darüber, ob sie die Todesstrafe anwenden. Nach Angaben des Death Penalty Information Center haben mit Maryland innerhalb von sechs Jahren sechs Staaten die Todesstrafe abgeschafft. Allgemein sinke die Zahl der Hinrichtungen stetig: Im Jahr 1999 seien 98 Todesurteile vollstreckt worden, 2012 dann 43 und in diesem Jahr bislang zehn. (afp/rtr)