Mumbai. Der Autobauer Ford hat sich am Montag für sexistische Werbezeichnungen entschuldigt. Die große indische Werbeagentur JWT hatte eine Cartoon-Werbestrecke, die gefesselte Frauen im Kofferraum zeigt, ohne Zustimmung des Autokonzerns im Internet publiziert.

Der Autobauer Ford in Indien hat sich für sexistische Werbezeichnungen entschuldigt. "Wir bedauern diesen Vorfall zutiefst und stimmen mit unseren Agenturpartnern darin überein, das dies nie hätten passieren dürfen", hieß es in einer am Montag verbreiteten Erklärung von Ford India. Die große indische Werbeagentur JWT hatte die Cartoon-Werbestrecke für Ford entworfen, am Wochenende war diese dann ohne Zustimmung des Autokonzerns vorab im Internet erschienen.

Berlusconi und gefesselte Frauen

Für Empörung hatte vor allem eine Zeichnung gesorgt, die mehrere gefesselte Frauen im Kofferraum eines Ford Figo zeigten, an dessen Steuer der feixende italienische Regierungschef Silvio Berlusconi sitzt. Darüber stand der Slogan: "Lass deine Sorgen hinter dir mit Figos extra-großem Kofferraum".

PraxistestIndien wurde in den vergangenen Monaten durch mehrere Gruppenvergewaltigungen erschüttert. Im Dezember war eine junge Studentin in Neu Delhi so brutal missbraucht und gequält worden, dass sie wenige Tage später starb. Der Vorfall löste in Indien tagelange Proteste gegen Gewalt gegen Frauen aus.

Zeichnungen hätten nie gemacht werden dürfen

Auf weiteren Werbebildern für die Ford-Kampagne waren unter anderem die gefesselten Formel 1-Piloten Sebastian Vettel, Lewis Hamilton und Fernando Alonso zu sehen, die von einem amüsierten Michael Schumacher kutschiert werden. Die "Poster widersprechen den Professionalitätsstandards und dem Anstandsgefühl" von Ford und seinen Partnern, erklärte der Autobauer.

Die Unternehmensgruppe WPP, zu der die Werbeagentur JWT gehört, entschuldigte sich für den Vorfall und erklärte, die Zeichnungen seien nicht als Werbeanzeigen gedacht gewesen. Sie hätten "nie gemacht, geschweige denn ins Internet hochgeladen werden" dürfen. Der ärgerliche Vorfall sei das Werk von Einzelnen, das Unternehmen habe darauf mit "angemessenen Maßnahmen" reagiert. (afp)