Leipzig. Um 2 Uhr hat europaweit die Sommerzeit begonnen. Die Uhren wurden um eine Stunde vorgestellt, die Nacht zu Sonntag war also eine Stunde kürzer als normal. Das kann bei einigen Menschen die innere Uhr durcheinanderbringen. Schlafstörungen sind die Folge.
Die Sommerzeit hat begonnen. Das kann vor allem sensiblen Menschen zu schaffen machen. In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurden die Uhren um 2 Uhr um eine Stunde auf 3 Uhr vorgestellt, die Nacht war damit um eine Stunde verkürzt. Die Sommerzeit endet am 27. Oktober.
Bei Funkuhren geschieht die Zeitumstellung automatisch. Taktgeber dafür ist in Deutschland die Atomuhr der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig. Über einen Sender werden die Signale übertragen, durch die sich die Funkuhren automatisch der neuen Zeit anpassen.
Die Bahn muss 120.000 Uhren umstellen
Auch für die Deutsche Bahn ist die Zeitumstellung längst Routine. Insgesamt rund 120.000 Uhren in Bahnhöfen, Diensträumen und Automaten wurden laut Bahn am Sonntag umgestellt. Um die 50 Nachtzugverbindungen sind in der Regel von der Zeitumstellung betroffen.
Die Sommerzeit wurde aus Gründen der Energieeinsparung in Deutschland 1980 eingeführt. Die Überlegung: Wenn sich der Tag um eine Stunde nach vorne "verschiebt", wird weniger Beleuchtung und damit weniger Strom verbraucht. Nach Ansicht von Kritikern sind allerdings dadurch entstehende Energiespareffekte kaum nachweisbar.
Zeitumstellung kann innere Uhr des Menschen stören
Außerdem kann die Zeitumstellung bei sensiblen Menschen die "innere Uhr" durcheinander bringen. Nach einigen Tagen, spätestens jedoch nach einer Woche, haben sich die meisten aber an den neuen Tag-Nacht-Rhythmus angepasst. Laut einer am Mittwoch von der Krankenkasse DAK Gesundheit veröffentlichten Umfrage leidet fast jede dritte Frau (30 Prozent) nach der Zeitumstellung unter gesundheitlichen Problemen, bei den Männern sind es 18 Prozent. Die meisten der Betroffenen fühlen sich demnach schlapp und müde und leiden unter Einschlafproblemen und Schlafstörungen.
Um die Folgen eines möglichen "Mini-Jetlags" zu lindern, können Betroffene bereits ein paar Tage vorher etwas früher zu Bett gehen, rät die DAK Gesundheit. Auch die Mahlzeiten sollten schon einige Tage im Voraus früher als gewohnt eingenommen werden, da der Körper seinen Rhythmus nicht von einem Tag auf den anderen umstellen könne. Nach einer Untersuchung der DAK-Gesundheit hat der Großteil der Bevölkerung aber offensichtlich keine gravierenden gesundheitlichen Probleme mit der Umstellung von Winter- auf Sommerzeit. Unmittelbar nach der Zeitumstellung seien keine vermehrten Krankmeldungen zu beobachten.
Autofahrer sollten in der Dämmerung vorsichtig fahren
Autofahrer, die nach der Zeitumstellung eine Stunde früher und damit oft noch in der Dämmerung unterwegs sind, sollten in den kommenden Wochen besonders achtsam sein. Denn durch den Wildwechsel in der Morgendämmerung steigt laut ADAC die Unfallgefahr. Autofahrer müssen ständig damit rechnen, dass Rehe, Wildschweine und Hirsche unverhofft die Straßen überqueren, weil sie vom ersten frischen Grün auf den Feldern angezogen werden.
Grundlage für die Zeitumstellung ist eine EU-weite Regelung, wonach die Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) in allen Mitgliedstaaten jeweils am letzten Sonntag im März beginnt und am letzten Sonntag im Oktober endet. (afp)