Ruhrgebiet. . Eine Größe im DJ-Geschäft ist er seit Jahren. Der Dortmunder Chris Steman alias DJ Firestarter legte schon bei der Auslosung zur Fußball-WM 2010 auf, auch angesagt Clubs in Tokio und Las Vegas buchten den Dortmunder. Jetzt legt er für die ganz Großen des Show-Geschäfts auf.
Weltweit gefragt ist er schon lange, spätestens seit er 2009 bei der Auslosung der Fußball-Weltmeisterschaft in Kapstadt Platten auflegte. Doch jetzt geht DJ Firestarter alias Chris Stemann nach Hollywood! Er wird der Mann sein, der die Stars nach der Oscar-Verleihung, auf der After-Show-Party mit 1500 geladenen Gästen, zum Tanzen bringt.
Am Freitag geht sein Flug nach Los Angeles, Sonntagnacht steigt die Party. Doch der 41-jährige Dortmunder gibt sich ziemlich gelassen, ja cool: „Ob es ein Highlight meiner Karriere sein wird, kann ich erst nachher sagen. Für mich ist immer der nächste Auftritt der entscheidende, egal ob der in einem kleinen Club oder bei der Oscar-Verleihung sein wird“.
Stemann erwartet "extrem durchgestylte Veranstaltung"
Tatsächlich hat Chris Stemann schon eine Ahnung, dass ihn in Hollywood eine „extrem durchgestylte Veranstaltung“ erwartet, bei der er sich sogar an einen Verhaltenskodex halten muss. Verboten sei etwa „Augenkontakt mit den Gästen der Verleihung aufzunehmen“. – Wie bitte? Der DJ darf Platten auflegen, aber die Tanzenden nicht angucken? – „Doch angucken schon, aber nicht zu offensiv!“, sagt Stemann, „Die Stars anzusprechen, ist jedoch auf keinen Fall erlaubt!“
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Musikalisch stellt sich er, der bekanntlich auf Rock und Alternative steht, auf einen „chartslastigen Abend“ ein. Ein genaues Briefing werde es jedoch erst am Abend vor der Oscar-Verleihung geben. Egal. Chris Stemann ist der DJ. Er legt auf. Und sie werden (hoffentlich) tanzen: Stars wie Anne Hathaway oder Naomi Watts, Christoph Waltz oder Daniel Day-Levis. Prominenter als bei einer Oscar-Verleihung geht es nirgends zu.
Richtig aufwärts ging es mit der Karriere des DJ Firestarters tatsächlich seit Kapstadt. „Da hat mich ein Ami gehört, der mich gut fand und anschließend für verschiedene Sachen buchte. Für Clubs in Las Vegas und Tokio“, erklärt Stemann. Angefangen jedoch hat alles in Australien, wo er sich nach dem Abitur verliebt hatte. Dass der Plattenladen, den er in einer kleinen Stadt bei Melbourne eröffnet, bald Pleite macht, ist dabei eher Nebensache. Schließlich habe „ich dort mit dem DJing begonnen“.
Dennoch kehrt Chris Stemann zurück, studiert sogar an der FH Dortmund noch Sozialarbeit. Gearbeitet hat er in dem Beruf jedoch nie. Stattdessen reist er zu Gigs bei den olympischen Spielen in Peking oder beim Rock am Ring. Nach Südafrika, Brasilien und Russland.
Große weite Welt und Dortmund. Für Chris Stemann passt das wunderbar zusammen. Immer noch legt er in Dortmunds Clubs auf, im „domicil“, in der Kathedrale des U-Turmes oder auch im Freizeitzentrum West. Genau so wie er auch schon mal den Westfalenpark als sein Zuhause bezeichnet, sein Symbol für Dortmund.
Am Abend davor hat er einen Gig im legendären Club „Viper Room“
Und am Wochenende nun also in L.A., ganz nah an den Oscars, am Roten Teppich, an den Träumen rund um Hollywood. „Ich freu’ mich!“, sagt Chris Stemann schließlich doch. Vor allem aber auf den Abend davor. Da wird er den legendären Club „Viper Room“ am Sunset Strip beschallen, der einst Johnny Depp gehörte und mit Skandalen Furore machte, ebenso wie mit spektakulären Konzerten von Oasis, Johnny Cash oder den Red Hot Chili Peppers. „Da kann ich dann kreativ sein!“, sagt DJ Firestarter und gerät ins Schwärmen: „Das wird meine ganz persönliche Oscar-Verleihung!“