Tokio. Schwere Beben haben vor Indien und in Zentraljapan nach ersten Meldungen nur leichte Schäden verursacht. Eine Tsunami-Warnung für große Teile des indischen Ozeans erwies sich als unbegründet. Auch Zentral-Japan wurde durch ein Beben erschüttert. Es gab rund 40 Verletzte.

Die Schäden nach den Beben halten sich in Grenzen. (Foto: afp)
Die Schäden nach den Beben halten sich in Grenzen. (Foto: afp) © AFP

Zwei schwere Erdbeben haben am frühen Dienstagmorgen Asien erschüttert. Nach einem Beben der Stärke 7,6 vor den ostindischen Andamanen-Inseln wurde für große Teile des Indischen Ozeans Tsunami-Warnung ausgegeben, doch erwies sich die Sorge als unbegründet. Etwa zur gleichen Zeit erschütterte ein Beben der Stärke 6,4 Zentral-Japan, doch hielt sich auch hier der Schaden in Grenzen.

Nach Angaben des Geologischen Dienstes der USA (USGS) lag das Epizentrum des Bebens im Indischen Ozean in etwa 33 Kilometern Tiefe und rund 263 Kilometer nördlich von Port Blair, der wichtigsten Stadt der Adamanen. Vorsorglich warnte USGS Indien, Birma, Indonesien, Thailand und Bangladesch vor einem möglichen Tsunami, doch die befürchtete Flutwelle blieb aus. Die Adamanen-Inselgruppe wurde von der Tsunami-Katastrophe Ende 2004 hart getroffen. Insgesamt starben bei der von einem Beben vor Indonesien ausgelösten Flutwelle mehr als 220.000 Menschen, die meisten von ihnen in der nordindonesischen Provinz Banda Aceh.

Laut USGS lag das Epizentrum des Bebens im Pazifik in 27 Kilometern Tiefe vor der Provinz Shizuoka westlich von Tokio. Fernsehbilder zeigten, wie in der gleichnamigen Provinzhauptstadt mehr als eine Minute lang die Erde bebte. Die Erdstöße waren bis in das 170 Kilometer entfernte Tokio zu spüren. Insgesamt wurden mehr als 40 Menschen verletzt. Im Atomkraftwerk Hamaoka wurden zwei Reaktoren vorsorglich abgeschaltet, der Betrieb des Shinkansen-Schnellzugs vorübergehend eingestellt. Eine Autobahn in der Provinz Makinohara wurde streckenweise unter Erdrutschen begraben, in fast 10.000 Haushalten fiel der Strom aus. Bereits am Sonntag war der Osten Japans von einem Erdbeben der Stärke 7,1 erschüttert worden. 20 Prozent der schwersten Beben weltweit treffen das ostasiatische Land.