München. Experten warnen vor einer neuen Norovirus-Variante, die zu schweren Infektionen mit dem Brechdurchfall-Erreger führen kann. Betroffen sind bislang vor allem Großbritannien, die Niederlande, die USA, Japan, Frankreich, Australien und Neuseeland, heißt es beim CRM Centrum für Reisemedizin in Düsseldorf.

Auf Europa kommt möglicherweise noch in diesem Winter eine Welle schwerer Norovirus-Infektionen zu. Davor warnt das „NoroNet“, ein globaler Zusammenschluss von Infektionsexperten, wie das Nachrichtenmagazin „Focus“ berichtete. Die Experten stützen sich demnach auf Daten aus Großbritannien, den Niederlanden und Japan.

Grund sei das Auftauchen einer neuen Variante des Brechdurchfall-Erregers, genannt „Sydney 2012“. Die Zusammensetzung des Virus lasse befürchten, dass gegen diesen Erreger viel weniger Menschen immun seien als gegen bisherige Norovirus-Typen, schreiben die Experten in einer Warnmeldung. Für Deutschland hat das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin im vergangenen Jahr rund 100 000 Norovirusinfektionen registriert, bei steigender Tendenz. „Sydney 2012“ sei vereinzelt auch schon hierzulande aufgetreten, hieß es.

Ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht in großen Hotels und auf Kreuzfahrtschiffen

Die neue Norovirus-Variante sei vor allem in Großbritannien, den Niederlanden, den USA, in Japan, Frankreich, Australien und Neuseeland auf dem Vormarsch, heißt es beim CRM Centrum für Reisemedizin in Düsseldorf. Seit Ende 2012 nehme in diesen Ländern die Anzahl von Norovirus-Infektionen zu. Reisenden wird empfohlen, Hygienemaßnahmen wie Händewaschen und Flächendesinfektion zu beachten. Ein erhöhtes Infektionsrisiko bestehe bei einer engen Konzentration vieler Menschen – etwa in großen Hotels und auf Kreuzfahrtschiffen.

Noroviren sind weltweit eine der Hauptursachen für akute Magen-Darm-Infekte. Die Erkrankung geht mit Durchfall, Übelkeit und Erbrechen einher und klingt meist nach wenigen Tagen von selbst ab. Die Erreger sind hochansteckend und werden übertragen durch direkten Kontakt, durch Tröpfchen in der Luft oder kontaminierte Oberflächen. (afp/dpa)