Wiesbaden. Mehr als 60 Menschen sind bei einer Rhein-Kreuzfahrt plötzlich am Norovirus erkrankt. Seit dem späten Freitagabend machten Übelkeit, Erbrechen und Unwohlsein unter den Passagieren und Crew-Mitgliedern die Runde. Das niederländische Schiff stand deshalb bei Wiesbaden unter Quarantäne.
Der Norovirus hat mehr als 60 Passagieren und Crewmitgliedern eines Hotelschiffes eine dreitägige Rhein-Kreuzfahrt vermasselt. 67 Menschen an Bord der "MS Bellriva" klagten nach Angaben der Einsatzleitung bis Samstagnachmittag über Übelkeit, Erbrechen und Unwohlsein. "Wir können eindeutig sagen, dass es sich um eine Art des Norovirus handelt", sagte ein Sprecher der Einsatzleitung in Wiesbaden unter Verweis auf Laboruntersuchungen.
Die Quarantäne sei inzwischen wieder aufgehoben worden, weshalb das Schiff voraussichtlich noch am Abend die Rückreise nach Köln antreten könne, sagte der Sprecher weiter. Insgesamt befinden sich 184 Menschen an Bord des niederländischen Flusskreuzfahrtschiffes. Bei den Passagieren handelt es sich um deutsche Staatsbürger. Sie hatten einen dreitägigen Ausflug auf dem Rhein gebucht, der in Köln begann und dort am Samstag wieder enden sollte.
Vier Reisende vorsorglich in Kliniken gebracht
Am Freitagabend klagte nach Angaben der Einsatzleitung zunächst nur ein Passagier über Beschwerden. Im Laufe der Nacht sei die Zahl der Kranken aber immer weiter gestiegen. Bis Samstagnachmittag wurden 67 erkrankte Reisende und Besatzungsmitglieder gezählt. Die Zahl werde sich vermutlich noch leicht erhöhen, den ersten Erkrankten gehe es aber bereits wieder besser, sagte der Sprecher. Dies gelte auch für die vier älteren Reisenden, die vorsorglich in Wiesbaden ins Krankenhaus gebracht worden seien.
Er gehe davon aus, dass das niederländische Hotelschiff "MS Bellriva" noch in den frühen Abendstunden den Anleger in Wiesbaden-Biebrich verlassen und die Rückreise nach Köln antreten werde, sagte der Sprecher. Dies geschehe aber unter Auflagen: Auch wenn der Kapitän und der Steuermann des Schiffes nicht erkrankt seien, müsse zunächst eine Ersatzcrew an Bord gehen. Die Fahrt nach Köln werde vermutlich neun Stunden dauern.
Während der Quarantäne durften Besatzungsmitglieder und Passagiere den Schiffsanleger in Wiesbaden-Biebrich nicht verlassen. Insgesamt waren 50 Einsatzkräfte vor Ort, 25 von ihnen betreuten die Erkrankten an Bord. (afp)