Caracas/Rom. Der italienische Mode-Unternehmer Vittorio Missoni (58) und seine Frau sollen in der Karibik mit einemFlugzeug abgestürzt sein. Die Maschine mit insgesamt sechs Menschen an Bord verschwand bereits am Freitag auf dem Weg von der Inselgruppe Los Roques in die Hauptstadt Caracas.
Auf einem Flug in der Karibik ist am Freitag ein Flugzeug mit dem italienischen Mode-Unternehmer Vittorio Missoni an Bord verschollen. Die Behörden vermuten, dass die Maschine ins Meer gestürzt ist und von der Strömung abgetrieben wurde. Dies berichtete die Zeitung „El Tiempo“ in ihrer Online-Ausgabe. Die zweimotorige BN 2 Islander mit sechs Insassen, unter ihnen Missoni (58), seine Frau und zwei weitere italienische Touristen, war am Freitag von dem Archipel Los Roques nach Caracas gestartet. Zehn Seemeilen südlich der Inseln brach der Funkverkehr ab.
Wegen rauer See gestaltete sich die Suche nach den Vermissten am Sonntag schwierig, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf Quellen aus dem Lagezentrum am Flughafen von Caracas meldete. Rund 400 Einsatzkräfte suchten nach den Vermissten, wie der venezolanischen Luftfahrt-Direktor, Francisco Paz Fleitas, berichtete. Zwei Hubschrauber, mehrere Flugzeuge, zehn Motorboote und zwei Schiffe der Küstenwache hätten eine Fläche von 360 Quadratmeilen durchkämmt, erklärte Paz Fleitas. Auch 29 Taucher seien an den Suchaktionen beteiligt.
Die Inseln Los Roques sind ein beliebtes Touristenziel
Der älteste Sohn des Modehaus-Gründers Ottavio Missoni (91) hatte Weihnachten und Neujahr auf Los Roques mit seiner Frau und vier weiteren italienischen Freunden verbracht. Dort hatten sie ein Fischerboot gemietet, berichtete die Zeitung „El Nacional“. Eines der befreundeten Paare sei am Freitag auf den Inseln geblieben, während die anderen vier das Flugzeug nahmen, um von Caracas aus nach Europa zurückzufliegen. Der Flug nach Caracas kann normalerweise in 45 Minuten zurückgelegt werden. Die Inseln Los Roques sind ein beliebtes Touristenziel in der venezolanischen Karibik, mit einem der größten Marine-Naturparks Südamerikas.
Am Flughafen von Caracas wartete auch die Ehefrau des Co-Piloten der verschollenen Maschine auf ein Lebenszeichen der Vermissten: „Es ist nervenaufreibend, keine Neuigkeiten zu haben“, sagte sie laut Ansa.
Nach einem Flugzeugunglück vor genau fünf Jahren auf derselben Flugstrecke blieben 13 der 14 Insassen bis heute verschollen. Nur die Leiche des Kopiloten konnte im Wasser geborgen werden. Damals befanden sich auch acht italienische Touristen an Bord, wie die Zeitung „El Universal“ berichtete. (dpa)