Wölfersheim. Zwei Kleinflugzeuge sind am Samstag in Hessen zusammengeprallt und abgestürzt. Dabei kamen nach Polizeiangaben acht Menschen ums Leben, darunter vier Kinder. Die Ursache der Kollision ist noch unklar, offenbar herrschte am Himmel freie Sicht. Die traurige Serie von Flugzeugunfällen geht weiter.

Den Einsatzkräften bot sich ein Bild des Schreckens: Trümmerteile verteilten sich auf zwei Felder. Dazwischen suchen die Feuerwehrleute nach den Opfern. Zwei Kleinflugzeuge waren am Samstagnachmittag nahe dem hessischen Wölfersheim zwischen Frankfurt am Main und Gießen kollidiert. Das Ausmaß des Unglücks wurde erst im Laufe des Tages klar. Die Polizei musste die Opferzahl mehrfach nach oben korrigieren. Die traurige Bilanz des Unglücks am späten Samstagabend: Vier Erwachsene und vier Kinder kamen bei dem Absturz ums Leben.

Die beiden Kleinflugzeuge waren aus zunächst ungeklärter Ursache zwischen Wölfersheim-Melbach und Dorheim zusammengeprallt. Der Notruf ging um kurz nach 16.00 Uhr ein. Die Flugzeuge stürzten auf zwei benachbarte Felder in einem Abstand von etwa 400 Metern ab. Polizei und Feuerwehr waren mit einem Großaufgebot vor Ort.

Einsatzkräfte suchten mit Scheinwerfern nach den Opfern

Das kleinere der beiden Flugzeuge war am Boden zerschellt. Einige Leichen hatten sich durch die Wucht des Aufpralls teilweise in den gefrorenen Boden gebohrt. Die Einsatzkräfte suchten bei klirrender Kälte auf den mit Scheinwerfern beleuchteten Feldern nach den Toten.

Einige Stunden nach dem Unglück traf Innenminister Boris Rhein (CDU) am Unglücksort ein. Er zeigte sich tief betroffen: "Das ist nach Egelsbach das schlimmste Ereignis, das ich in meiner Amtszeit erlebt habe." Bei dem Absturz einer Cessna im südhessischen Egelsbach waren im März fünf Insassen ums Leben gekommen. Zugleich lobte Rhein die "übermenschlichen Leistungen" der Einsatzkräfte.

Über den genauen Hergang und die Ursache des Unfalls konnten Polizei und Feuerwehr vorerst keine Angaben machen. Offenbar herrschte zum Zeitpunkt der Kollision freie Sicht. Zur Klärung der Unglücks wurde das Bundesamt für Flugunfalluntersuchung in Braunschweig eingeschaltet. Nach Angaben der Feuerwehr war eines der Flugzeuge vermutlich auf dem Weg zum nahe gelegenen Flugplatz Reichelsheim.

Dutzende tödliche Unfälle in den letzten sechs Monaten

Allein in den vergangenen sechs Monaten hatten sich knapp ein Dutzend tödliche Unfälle mit Kleinflugzeugen ereignet. Anfang August verunglückten vier Insassen einer einmotorige Propellermaschine, die in der Nähe von Coburg in Bayern in ein Waldstück gestürzt und dann in Flammen aufgegangen war.

Einen Monat später stürzte bei einem Rundflug auf einem Flugplatzfest im baden-württembergischen Backnang ein mit vier Menschen besetztes Kleinflugzeug kurz nach dem Start ab. Der 67 Jahre alte Pilot starb noch an der Unfallstelle, eine 15 Jahre alte Passagierin auf dem Weg ins Krankenhaus. Ein 30-Jähriger erlag mehrere Tage später seinen Verletzungen. (dapd)