Uelzen. . Bei der Trauerfeier haben Angehörige, Freunde und politische Weggefährten Abschied von SPD-Urgestein Peter Struck genommen. In Uelzen, dem Heimatort des Ex-Verteidigungsministers, kamen am Donnerstag in der St.-Marien-Kirche rund 600 Menschen zu einer Feier mit militärischen Ehren zusammen.

Angehörige und Weggefährten haben am Donnerstag im niedersächsischen Uelzen Abschied von dem verstorbenen ehemaligen Verteidigungsminister und SPD-Bundestagsfraktionschef Peter Struck genommen. Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) und SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier würdigten den Sozialdemokraten bei der Trauerfeier als ungewöhnlich verantwortungsbewussten, korrekten und menschlichen Politiker.

"Er war offen, er war direkt. Und das gegebene Wort galt", sagte Steinmeier in der Uelzener St.-Marien-Kirche. Das seien Charaktereigenschaften, die in der Politik selten geworden seien - "und vermutlich nicht nur dort". Steinmeier erinnerte an das Engagement, mit der Struck in rund 30 Jahren im Bundestag als überzeugter Abgeordneter gewirkt und als SPD-Fraktionschef entscheidend zum Gelingen von Regierungsbündnissen und Reformen beigetragen habe. "Peter Struck war ein Glücksfall für die parlamentarische Demokratie", sagte Steinmeier.

De Maizière verwies auf die große Wertschätzung, die Struck bis heute in den Streitkräften genieße. Er habe Verantwortung für die Menschen innerhalb der Bundeswehr übernommen und sich ihrer auf unnachahmliche Weise angenommen, sagte der Verteidigungsminister. "Er führte sie, auch und gerade in den schwersten Stunden." De Maizière erinnerte unter anderem daran, dass Struck als Minister seinerzeit die ersten deutschen Soldaten zu Grabe getragen hatte, die nach dem Zweiten Weltkrieg bei einem Kampfeinsatz in Ausland ums Leben gekommen waren.

Struck war am 19. Dezember im Alter von 69 Jahren in einer Berliner Klinik an den Folgen eines Herzinfarkts gestorben. Die Trauerfeier fand in Uelzen, seinem letzten Wohnort statt. Struck war 29 Jahre lang Bundestagsabgeordneter und führte die SPD-Fraktion von 1998 bis 2002 und zwischen 2005 und 2009. Von 2002 bis 2005 war er Verteidigungsminister. Struck genoß parteiübergreifend hohe Wertschätzung und war in der Öffentlichkeit für seine offene Art bekannt.

An der Trauerfeier nahmen zahlreiche Politiker teil, darunter Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD), Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) und der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel. (afp/dpa)