Berlin. Im Berliner Stadtteil Zehlendorf hat ein Mann gedroht, eine Filiale der Deutschen Bank in die Luft zu sprengen. Er hat eine Geisel genommen. Der Geiselnehmer fordert nach Angaben der Polizei Geld und freien Abzug.
Geiselnahme und Großeinsatz in Berlin: Ein Bankräuber hat bei einem Überfall einen 40 Jahre alten Angestellten als Geisel genommen und über Stunden festgehalten. Etwa 20 Menschen konnten nach dem Überfall noch aus dem Bankgebäude fliehen. Drei Tage vor Heiligabend brachte der Mann den Bank-Mitarbeiter am Freitagnachmittag in seine Gewalt. Der Geiselnehmer forderte eine große Summe Geld und freien Abzug. Noch am späten Abend war die Situation unübersichtlich.
Rund 300 Polizeibeamte waren im Einsatz. Sie mussten sich womöglich auf eine lange Nacht einstellen. Die Polizei erklärte, es sei nicht abzuschätzen, wie lange das Geiseldrama noch dauern werde: "Das ist gefährlich, was hier passiert", sagte ein Sprecher.
Einsatzkräfte hielten telefonisch Kontakt zum Geiselnehmer
Einsatzkräfte konnten mit dem Geiselnehmer telefonisch Kontakt halten. Die Polizei suche nach einer Lösung, um die Geiselnahme "konfliktfrei" zu beenden, wie der Sprecher sagte.
Berichte, wonach der Täter mit einer Bombe drohe, bestätigte die Polizei zunächst nicht. Schwer bewaffnete Spezialkräfte der Polizei sicherten die Filiale der Deutschen Bank ab. Das Gebiet in dem gutbürgerlichen Stadtteil Zehlendorf war mehrere hundert Meter weit abgesperrt, auch der Verkehr auf einer zentralen Kreuzung wurde gestoppt. Rettungskräfte standen bereit.
Bankräuber forderte angeblich eine Million Euro
Die Polizei hielt sich mit Informationen aus taktischen Gründen zurück. "Wir sind jetzt im Moment in der Lage, die Situation bereinigen zu wollen, deshalb können wir Ihnen keine näheren Angaben zu dem Tatverdächtigen geben", sagte der Polizeisprecher am Einsatzort.
Die "Bild"-Zeitung berichtete online, der Bankräuber fordere eine Million Euro. Es soll sich um einen Mann im Alter von Ende 20 handeln. Diese Angaben wollte die Polizei nicht bestätigen. Der Sprecher sagte lediglich, dass der Täter einen "höheren Betrag" verlange. Laut "Berliner Morgenpost" soll der Mann gedroht haben, das Gebäude mit einer Bombe in die Luft zu sprengen. Bei der Geisel, die aus dem Umland von Berlin stammen soll, handelt es sich der Polizei zufolge nicht um den Filialleiter der Bank.
In Berlin-Zehlendorf hatte sich 1995 der bislang spektakulärste Banküberfall mit Geiselnahme in der Hauptstadt ereignet. Damals stürmten vier Männer mit Maschinenpistolen die Commerzbank-Filiale in dem Stadtteil und nahmen 16 Geiseln. Die Räuber entkamen durch einen selbst gegrabenen Tunnel. Die Geiseln blieben unverletzt. (dpa)