Moskau. . Der französische Schauspiel-Star Gérard Depardieu könnte zum Russen werden. Russlands Präsident Putin hat sich in die Debatte um Depardieus Steuerfluchtpläne nach Belgien eingeschaltet. Putin bat Depardieu am Donnerstag einen russischen Pass an.

Im Steuerstreit des französischen Filmstars Gérard Depardieu mit den Behörden in seiner Heimat hat Russlands Präsident Wladimir Putin Hilfe angeboten. "Wenn Gérard wirklich eine Aufenthaltsgenehmigung in Russland oder einen russischen Pass will, können wir diese Angelegenheit als positiv entschieden ansehen", sagte Putin am Donnerstag bei seiner ersten großen Pressekonferenz seit seiner Rückkehr in den Kreml.

Depardieu hatte im Streit um seine geplante Steuerflucht nach Belgien den Verzicht auf die französische Staatsbürgerschaft angekündigt. Die französische Zeitung "Le Monde" zitierte vor wenigen Tagen unter Berufung auf Freunde des Schauspielers eine Äußerung Depardieus, wonach Putin ihm einen Pass geschickt habe. Putins Sprecher Dmitri Peskow erklärte daraufhin, die Äußerung sei "wahrscheinlich ein Witz" gewesen.

Die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti berichtete am Donnerstag, die Einwanderungsbehörde FMS sei bereit, die nötigen Formalitäten für Depardieu zu erledigen, sollte der Schauspieler einen entsprechenden Antrag stellen. Putin bezweifelte indes, dass Depardieu seine Staatsbürgerschaft tatsächlich aufgeben wolle. Ich verstehe die Gefühle von Gérard Depardieu", sagte Putin.

Er wisse aber aufgrund der "freundschaftlichen und persönlichen Beziehung" zu dem Filmstar, dass dieser sich "als Franzose" fühle. "Er liebt sein Land sehr", sagte Putin. Depardieu mache derzeit sicher "schwere Zeiten" durch.