Berlin. Mehr als 80 Prozent der Patienten sind laut einer Umfrage von AOK, Barmer GEK und Patientenorganisationen zufrieden mit ihrer Krankenhausbehandlung. In den vergangenen zwölf Monaten hatten die Krankenkassen rund eine Million Versicherte befragt.

Die große Mehrheit der Patienten in Deutschland ist zufrieden mit der Behandlung im Krankenhaus. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Dienstag in Berlin veröffentlichte Patientenumfrage von AOK, Barmer GEK und Verbänden. 82 Prozent der Befragten würden ihr Krankenhaus demnach weiterempfehlen.

Rund 83 Prozent empfanden sich bei den Ärzten in guten Händen, und 82 Prozent waren auch mit der Arbeit der Pfleger zufrieden. Auch mit Organisation und Service, etwa was die Wartezeiten oder auch die Qualität der Mahlzeiten angeht, waren etwa 79 Prozent zufrieden.

Medizinische Qualität besonders wichtig

Allerdings gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Kliniken. So erreichen zwar gut zwei Drittel der Kliniken eine Weiterempfehlungsrate von über 80 Prozent, etwa ein Drittel liegt jedoch unter dieser Rate. Rund 2,5 Prozent der Häuser fallen sogar unter 70 Prozent, wurden also weniger empfohlen. Aspekte wie die Essensversorgung und der Komfort sind den Patienten dabei insgesamt weniger wichtig als die medizinische Qualität.

Rund eine Million Versicherte von AOK und Barmer GEK wurden in den vergangenen zwölf Monaten zu ihren Erfahrungen während eines Klinikaufenthalts befragt, mehr als 450.000 haben geantwortet. An der Umfrage war auch die "Weisse Liste" beteiligt, ein gemeinsames Projekt der Bertelsmann Stiftung und großer Patienten- und Verbraucherorganisationen. Die Ergebnisse fließen in das gemeinsame Krankenhaus-Vergleichsportal www.weisse-liste.de/krankenhaus ein.

AOK-Vorstandschef Jürgen Graalmann kritisierte, dass derzeit alle Krankenhäuser gleich bezahlt werden müssten. Gute Krankenhäuser sollten stattdessen besser entlohnt werden als andere, sagte er im ARD-Morgenmagazin. Zugleich forderte er erneut, überflüssige Operationen zu vermeiden. Auch ärztliche Fachgesellschaften hätten darauf verwiesen, "dass viele Wirbelsäulen-Operationen, Knie- und Hüftgelenkoperationen, eher ökonomisch, also wegen des Geldverdienens, durchgeführt werden, und weniger aus medizinischen Gründen". (dpa/afp)