Köln. . Die RTL Casting-Show „Das Supertalent“ geht am Samstag ins Finale. Auch ein Gelsenkirchener Tänzer und ein Papagei aus Bochum sind dabei. Ob die Reihe im nächsten Jahr fortgesetzt wird, ist noch offen. Denn die Quoten werden - trotz eines Thomas Gottschalk in der Jury - immer schlechter.

Heute ist Finale. Dann ist Schluss mit der Suche nach dem „Supertalent“ (RTL, 20.15 Uhr). Für Thomas Gottschalk war es die erste Staffel als Juror in diesem Kabinett der Kuriositäten. Vermutlich war es auch seine letzte. Denn die Einschaltquoten kannten zuletzt nur eine Richtung: nach unten.

Er hat diese Show nicht ruiniert. Aber der Thomas Gottschalk des Jahres 2012 ist auch nicht mehr populär genug, um eine große Samstagabend-Show zu retten, die ihren Zenit längst überschritten hat. Egal ob sie „Wetten, dass..?“ oder „Supertalent“ heißt. Jedenfalls hat es nichts genutzt, dass er jüngst die Werbetrommel rührte. Das „Supertalent“ sei viel besser als sein Ruf, befand er in der „Bild“- Zeitung. „Es hat leider auch bei mir gedauert, bis ich das begriffen habe. Deswegen saß ich da manchmal mit einem Leidensblick, für den es keinen Grund gab.“

Die Zuschauer sind nicht mehr so begeistert. In der vergangenen Woche schalteten – „Wetten, dass..?“ lief zeitgleich im ZDF – gerade einmal 3,83 Millionen ein. Weniger waren es noch nie. Ob sich das beim Finale am Samstag ändert, ist ungewiss. ProSieben fordert zur gleichen Zeit wieder zu „Schlag den Raab“ auf und lockt mit einem 3,5-Millionen-Euro-Jackpot, während Jörg Pilawa im ZDF „Ein Herz für Kinder“ hat.

Neue Show bei der ARD?

So ist derzeit unklar, ob es im kommenden Jahr eine Neuauflage der Casting-Show geben wird. Darüber werde man „zeitnah nach dem Finale entscheiden“, heißt es bei RTL. Sollte es weitergehen, muss das nicht unbedingt mit Gottschalk sein. Bei aller Begeisterung, räumte der 62-Jährige ein, fühle er sich neben Dieter Bohlen wie ein „Kaplan, der im Striptease-Club gelandet ist”.

Außerdem scheint es verstärkte Kontakte zwischen Gottschalk und der ARD zu geben. „Wir reden mit ihm über konkrete Pläne. Er soll wieder auf die Samstagabendbühne“, hatte die ARD-Vorsitzende Monika Piel Ende November gesagt. „Wir waren uns einig, nach dem missglückten Experiment am Vorabend an neuen Ideen zu basteln und sind dabei ein gutes Stück weiter“, bestätigt Gottschalk. Auch ein Doppel-Engagement bei ARD und RTL könne er sich vorstellen.

Erst einmal aber gilt es heute das Supertalent 2012 zu küren. Zehn Kandidaten wollen den Titel und 100 000 Euro. Zwei von ihnen kommen aus dem Ruhrgebiet. Emil Kusmirek aus Gelsenkirchen tanzt einen „Mix aus Step, HipHop und Jazz-Tanz“, und „Jacko“ singt Kinderlieder und Volkswaisen. Manchmal macht er das laut Bohlen besser als viele andere Kandidaten. Was auch was aussagt über das Niveau dieser Show. „Jacko“ ist nämlich ein Papagei aus Bochum.