Köln. . In der Rolle einer perfekten Übermutter ist die Schauspielerin Ann-Kathrin Kramer am Montag, dem 10.12., in der ZDF-Komödie „Alles bestens“ zu sehen. Die Ehefrau von Schauspielkollege Harald Krassnitzer ist selbst Mutter eines 15-jährigen Sohnes. Privat verlagert sie ihre Mutterrolle lieber auf Kinderbücher.
Die Wuppertaler Schauspielerin Ann-Kathrin Kramer ist am Montag, dem 10.12., 20.15 Uhr, in der ZDF-Komödie „Alles bestens“ zu sehen – als perfekte Übermutter zweier Teenager. Da stellte sich die Frage: Wie ist die Ehefrau von Schauspielkollegen Harald Krassnitzer und Mutter eines 15-jährigen Sohnes selbst drauf? Ihre Antworten verblüffen.
Wir haben Ann-Kathrin Kramer in Köln getroffen, im frisch renovierten Büro der Produktionsfirma Ziegler-Film. Das Besprechungszimmer ist frisch und hell, der WDR in Sichtweite. Die Schauspielerin trägt Jeans und einen lindgrünen Blazer – ganz so, als sehne sie sich den Frühling herbei.
Erst für eine Frau erst dann alles bestens, wenn alles blitzt und blinkt?
Ann-Kathrin Kramer: Sabine Meister, meine Rolle, kompensiert fehlende Arbeit durch Perfektionismus. Mein Thema ist das nicht so. Ich kann auch mal einen Teil liegen lassen.
Aber Perfektionismus beim Putzen ist doch ein klassisches Frauen-Thema.
Kramer: Ja, schon. Aber wenn man überall perfekt sein will, bei der Erziehung der Kinder, im Haushalt und im Beruf, endet das oft in latenter Überforderung.
Nicht selten werden Mädchen schon darauf gedrillt. Wie war’s in Ihrer Jugend?
Kramer: Wir mussten samstags die Küche wischen. Aber die Arbeit wurde unter uns Kindern aufgeteilt. Auch meine beiden Brüder mussten ran. Und als ich mit 16 Jahren auszog, dachte ich, das wäre das normalste auf der Welt
Dabei ist es ja auch für Männer hilfreich, den Umgang mit dem feuchten Textil zu kennen.
Kramer: Wäre ich ein Mann, wollte ich nicht vor der Waschmaschine stehen, als wäre sie ein Teilchenbeschleuniger.
Eine Komödie ohne Zuckersauce
Kürzlich haben Sie in einem Sat.1-Film eine ganz andere Frauen-Rolle gespielt. Sie haben „mit geradem Rücken“ gegen sexuelle Übergriffe gegen Kolleginnen gekämpft…
Kramer: …das war für mich ein Herzensprojekt. Ich hätte mir gewünscht, dass diesen Film mehr Leute gucken.
Diese Gefahr besteht bei „Alles bestens“ wahrscheinlich nicht. Das ist ja eine nette Familienkomödie…
Kramer: … ohne Zuckersauce. Viele Zuschauer werden sich in dem ein oder anderen wiedererkennen und auch die Konflikte die wir erzählen, dürften dem ein oder anderen bekannt vorkommen. Ehekrach, zeternde Teenager, nervende Schwiegerväter und scheinbar perfekte Mütter, um nur einige zu nennen.
Wie gehen Sie mit Konflikten um?
Kramer: Ich bin für das offene Wort. Ich leide unter unausgesprochenen Konflikten, und ich trage das Herz auf der Zunge.
Pflegen Sie auch am Set das offene Wort?
Kramer: Ich gehe möglichst uneitel an die Sache heran. Ich finde, beim Drehen sollte es um eine direkte, aktive Form des Arbeitens gehen.
„Die Kinder lieben es, und die Erwachsenen auch“
Was machen Sie, wenn Sie gerade mal nicht drehen?
Kramer: Ich habe mein zweites Kinderbuch beendet, das gerade illustriert wird. Es ist ein weiteres Abenteuer von „Matilda, die aus dem Haus ohne Fenster“. Und auch die erste Matilda ist neuverlegt worden und wird am 14. März veröffentlicht.
War Ihre Familie das Testpublikum?
Kramer: Ja, die Kinder lieben es, und die Erwachsenen auch. Ich freue mich schon auf die Lesungen, da sind die Reaktionen so schön spontan.
Welches Verhältnis haben Sie zu Matilda?
Kramer: Sie ist mir durch das Schreiben natürlich sehr nahe.
Wie ging Ihnen das Schreiben von der Hand?
Kramer: Wenn die Geschichte im Kopf einmal stand dann hat sie sich fast von allein geschrieben. Aber bis es soweit war hat es manchmal gedauert. Am schwierigsten ist es immer die Geschichte so zu schreiben als habe man sie mal eben so aus dem Handgelenk geschüttelt.