Dhaka.. Beim Brand in der Textilfabrik in Bangladesch, der 111 Menschen das Leben gekostet hat, sollen Manager den Arbeitern verboten haben, das Gebäude zu verlassen. Ihnen sei gesagt worden, es handele sich um eine Brandschutzübung.

Nach dem verheerenden Brand in einer Textilfabrik in Bangladesch mit 111 Toten fahndet die Polizei nach dem Besitzer. Delwar Hossain solle unter anderem zu den Vorwürfen befragt werden, wonach Bauvorschriften bei der neunstöckigen Fabrik nicht eingehalten wurden, sagte der Polizeichef von Dhaka, Habibur Rahma. Auch gebe es Berichte, wonach Manager der Fabrik trotz des Feuers den Arbeitern verboten hätten, das Gebäude zu verlassen. So sei den Arbeitern gesagt worden, es handele sich um eine Brandschutzübung.

Für Dienstag war im ganzen Land Trauerbeflaggung angeordnet. Zudem verfügte die Regierung per Dekret, dass die rund drei Millionen Arbeiter in der Textilbranche einen Tag lang nicht arbeiten mussten. Am Montag demonstrierten Tausende wütende Arbeiter in der Nähe des Unglücksorts. Sie blockierten Straßen und forderten die Schließung anderer Textilfabriken, von denen es in Bangladesch rund 4500 gibt. Viele Arbeiter verdienen nur etwas mehr als einen Dollar am Tag.

Am Samstagabend waren bei dem Brand in dem Werk der Firma Tazreen Fashion nördlich der Hauptstadt Dhaka 111 Menschen ums Leben gekommen, über 150 wurden verletzt. Mehr als tausend Arbeiter wurden in den oberen Stockwerken der neunstöckigen Fabrik von den Flammen eingeschlossen. Im Zusammenhang mit dem Brand leitete die Polizei Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung ein. (rtr)