Lima. Ein Insasse eines Hochsicherheitsgefängnis in Peru, hat eine Geburtstagparty in seiner Anstalt gefeiert. Wie ein örtlicher Fernsehsender berichtet, habe der Insasse Gäste eingeladen und Alkohol getrunken. Zwei Bands sorgten für die musikalische Untermalung. Jetzt muss der Gefängnisdirektor gehen.

Die rauschende Geburtstagsparty eines Häftlings in einem peruanischen Hochsicherheitsgefängnis hat dessen Direktor den Job gekostet. Ein im örtlichen Fernsehen verbreitetes Video zeigt den seit 1998 wegen Entführung einsitzenden Julio Rubio Roldan, wie er Alkohol trinkt und mit seinen mehrheitlich weiblichen Gästen tanzt, mit von der Partie sind mehrere wegen Mordes verurteilte Mithäftlinge. Der Direktor des Gefängnisses von San Juan de Lurigancho im Osten von Lima, José Luis Mendoza, sei daher entlassen worden, sagte der Vize-Chef der Landeshaftanstalten, Julio Magan, am Montag.

Ebenfalls gefeuert wurden demnach alle Wächter und sonstiges Personal, die an dem fraglichen Tag vor rund zwei Wochen Dienst hatten. Bei dem Fest spielten auch zwei Bands auf. Es handele sich um "korrupte und mafiöse Beamte" und einen "Skandal, den wir nicht tolerieren werden", erklärte Magan weiter. Regierungschef Juan Jimenez kündigte "strenge Strafen" für die Verantwortlichen an. Ein Gefängnis sei ein "Ort der Disziplin und nicht der Muße".

Anfang des Monats hatte die peruanische Presse über die Privilegien von Ex-Präsident Alberto Fujimori berichtet, der wegen schwerer Menschenrechtsvergehen und Korruption während seiner Amtszeit (1990 bis 2000) eine 25-jährige Haftstrafe verbüßt. Demnach verfügt der 74-Jährige über 10.000 Quadratmeter Raum für sich allein, eine Privatklinik, einen Empfang, ein Maleratelier und einen Rosengarten und kann Tag und Nacht ohne Vorankündigung oder Kontrollen Besucher empfangen. (afp)