Den Haag. Neun Monate nach seinem schweren Skiunfall zeigt der niederländische Prinz Johan Friso erstmals wieder minimale Anzeichen von Bewusstsein gezeigt. Die medizinische Prognose für den 44-Jährigen sei jedoch nach wie vor “sehr ungewiss“. Friso liegt im Koma, seit er von einer Lawine verschüttet wurde.

Der bei einem Lawinenunglück in Österreich schwerverletzte niederländische Prinz Johan Friso hat nach neun Monaten im Koma erstmals Anzeichen von Bewusstsein gezeigt. Dabei handele es sich um das so genannte Minimalbewusstsein, erklärte das niederländische Königshaus am Montag. Dennoch sei die Prognose für den 44-Jährigen derzeit "sehr ungewiss", und das Londoner Ärzteteam des Prinzen weiter "sehr besorgt". Bis es Klarheit über den Zustand des Prinzen gebe, werde es noch Monate dauern. Friso war Mitte Februar bei einem Skiausflug in Lech am Arlberg abseits der Piste verschüttet worden.

Nach dem Unfall lag Friso 20 Minuten unter den Schneemassen und erlitt einen längeren Herzinfarkt, ehe er von Einsatzkräften wiederbelebt und in die Innsbrucker Uniklinik geflogen werden konnte. Nach Angaben seiner Ärzte erlitt er dauerhafte Schäden im Gehirn.

Verfahren gegen Begleiter wurde eingestellt

Später wurde er in das Londoner Wellington-Krankenhaus ausgeflogen. Damals waren die Ärzte nicht sicher, ob der Prinz jemals wieder zu Bewusstsein kommen werde. Zum Zeitpunkt des Unglücks galt in der Region die zweithöchste Lawinen-Warnstufe.

Wegen fahrlässiger Körperverletzung hatte die österreichische Staatsanwaltschaft zunächst gegen Frisos Begleiter, einen Hotelier, ermittelt. Das Verfahren wurde jedoch Mitte Oktober eingestellt, weil beide bei dem Ausflug abseits präparierter Pisten gemeinsam für das Unglück verantwortlich gewesen seien. Der zweite Sohn von Königin Beatrix, der mit seiner nicht vom Königshaus gebilligten Hochzeit aus der Thronfolge ausgeschieden war, hatte vor dem Unfall bei der US-Investmentbank Goldman Sachs und bei einem britischen Lieferanten für atomare Brennstoffe gearbeitet. (afp)