Kairo. . Beim einen Unfall an einem Bahnübergang sind am Samstag offenbar über 40 Kindergartenkinder in Ägypten ums Leben gekommen. Ein Zug hatte einen Bus gerammt. Offenbar war die Bahnschranke nicht geschlossen gewesen - der Schrankenwärter soll geschlafen haben.
Beim Zusammenstoß eines Busses mit einem Zug sind in Ägypten am Samstag mindestens 49 Menschen ums Leben gekommen, die meisten davon Kinder. Bei dem Unglück in der Provinz Assiut an einem Bahnübergang habe es zudem 18 Verletzte gegeben, sagte Gouverneur Jehja Ketschk. Der Wärter des Bahnübergangs war demnach eingeschlafen und hatte die Schranke nicht geschlossen, Ägyptens Verkehrsminister trat wegen des Unfalls zurück.
Das Unglück ereignete sich nahe der Stadt Manfalut knapp 360 Kilometer südlich der Hauptstadt Kairo. Nach Polizeiangaben befanden sich in dem Bus 60 Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren, die sich auf einem Ausflug ihres Kindergartens befanden. Der Zug rammte demnach den Bus auf dem Bahnübergang.
Der Wärter, der dort die Schranken nicht geschlossen hatte, sei festgenommen worden, sagte Gouverneur Ketschk im öffentlichen Fernsehen. Neben Verkehrsminister Raschad al-Metini trat auch der Chef der Eisenbahnbehörde zurück.
Unglücke im Bahnverkehr sind in Ägypten nicht selten
Nahe der Unglücksstelle kam es nach Polizeiangaben zu wütenden Protesten von Eltern, die die Todesstrafe für die Verantwortlichen forderten. 45 Ärzte waren im Einsatz, um die Verletzten zu behandeln, wie Ketschk sagte. Ein Fernsehkorrespondent sprach von "erschreckenden" Szenen an der Unglücksstelle. Präsident Mohammed Mursi wies den Regierungschef, die Verteidigungs- und Gesundheitsminister sowie den Gouverneur an, den Familien der Opfer alle erforderliche Hilfe zur Verfügung zu stellen.
In Ägyptens marodem Bahnnetz kommt es immer wieder zu schweren Unfällen. Im Februar 2002 waren in einem Zug 40 Kilometer südlich von Kairo mehr als 370 Menschen bei einem Brand gestorben. Im Oktober 2009 starben nahe der Hauptstadt mehr als 20 Menschen beim Zusammenstoß von zwei Zügen, die auf demselben Gleis fuhren.
Anfang November kamen fünf Menschen ums Leben, als zwei Züge im Bezirk Fajjum zusammenstießen, weil ein Bahnmitarbeiter vergessen hatte, eine Weiche zu stellen. Auch das ägyptische Straßennetz gilt als äußerst gefährlich. Unfälle mit Autobussen, die häufig auch von Touristen benutzt werden, sind häufig. (afp)