Essen. . Gute Nachrichten für Langschläfer: Von Samstag auf Sonntag ist die Nacht wegen der Umstellung auf die Winterzeit eine Stunde länger. Am frühen Sonntagmorgen wird die Uhr um 3 Uhr um eine Stunde zurückgestellt. Bei sensiblen Menschen kann die Zeitumstellung die “innere Uhr“ durcheinander bringen, was zu Müdigkeit und Schlafstörungen führen kann. Eine Wartezeit von einer Stunde steht Zugreisenden bevor, die in der Nacht unterwegs sind.
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In der Nacht zum Sonntag endet in Deutschland die Sommerzeit. Die Uhren werden um drei Uhr morgens um eine Stunde zurückgestellt - die Nacht "verlängert" sich also entsprechend. Das bedeutet für die meisten, dass sie eine Stunde länger schlafen können. Grundlage für die Zeitumstellung ist eine EU-weite Regelung, wonach die Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) in allen Mitgliedstaaten jeweils am letzten Sonntag im März beginnt und am letzten Sonntag im Oktober endet. Ende März werden die Uhren dann wieder um eine Stunde vorgestellt.
Als Taktgeber für den Wechsel von Sommer- zu Winterzeit fungiert in Deutschland die Atomuhr der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig. Über einen Sender werden die Signale übertragen, durch die sich Funkuhren automatisch an die Zeitumstellung anpassen. Die nächste Sommerzeit beginnt am 31. März 2013. Die Zeitumstellung wurde aus Gründen der Energieeinsparung in Deutschland 1980 eingeführt.
Nach Ansicht von Kritikern und der Energiewirtschaft ist allerdings durch den Dreh am Uhrzeiger kaum eine Sparwirkung nachweisbar. Außerdem kann die Zeitumstellung bei sensiblen Menschen die "innere Uhr" durcheinanderbringen, was vorübergehend zu Müdigkeit und Schlafstörungen führen kann.
Reisende müssen eine Stunde in Nachtzügen warten
Eine Wartezeit von einer Stunde steht Zugreisenden bevor, die in der Nacht unterwegs sind. Etwa 40 Nachtzüge stoppen an Bahnhöfen und fahren eine Stunde später weiter, um exakt im Fahrplan zu bleiben. In Ballungsgebieten, wo S-Bahnen nachts fahren, verkehren mehr Züge. Soll eine Bahn sonntags etwa um 2.32 Uhr abfahren, startet dieses Wochenende ein Zug nach der Sommer- und einer nach der Winterzeit.
Die Bahnmitarbeiter in der Nachtschicht haben "Leidensgenossen", denn in manchen Fabriken und in Kraftwerken muss permanent Personal da sein. In der Total Raffinerie im sachsen-anhaltinischen Leuna müssen am Wochenende etwa 80 Mitarbeiter durch die Zeitumstellung eine Stunde länger arbeiten, wie Raffinerieleiter Reinhard Kroll der dapd sagte. "Wir können ja nicht nach acht Stunden alle nach Hause schicken und dann läuft die Raffinerie eine Stunde mutterseelenallein." Eine Raffinerie könne außerdem nicht per Knopfdruck an- und abgeschaltet werden. Alle Mitarbeiter bekommen laut Kroll ihre Überstunde extra ausbezahlt.
Auch beim Pharmaunternehmen Bayer in Berlin müssen in der Nacht auf Sonntag etwa 25 Mitarbeiter Medikamente verpacken. Der Grund dafür sei ein kurzfristiger Auftrag, sagte eine Sprecherin von Bayer. Auch hier läuft die Nachtschicht eine Stunde länger. Diese bekommen die Mitarbeiter auf ihrem Überstundenkonto gutgeschrieben.
Während manche arbeiten, gehen viele andere Menschen feiern. Doch auch wenn dafür mehr Zeit bleibt - mehr Einnahmen erwarten die Betreiber von Musikclubs nicht. "Die Leute halten sich meist drei, vier Stunden in den Discos auf - und das Budget ist beschränkt", sagte der Geschäftsführer der Bundesvereinigung Deutscher Discotheken, Stephan Büttner.
Mehr Unfälle in der dunklen Jahreszeit
Vor negativen Auswirkungen der Zeitumstellung warnen der Auto Club Europa (ACE) und der Tierschutzbund. In der Winterzeit sei die Zahl der Dunkelheitsfahrten höher und damit auch das Unfallrisiko größer, hieß es vom ACE. Der Tierschutzbund wies darauf hin, dass die Zahl der Wildunfälle in den kommenden Monaten zunehmen werde. Mehr Autofahrer seien in der Dämmerung oder der Dunkelheit unterwegs und könnten kreuzende Tiere oftmals erst sehr spät erkennen. (dapd/afp)