Essen. . Zeit für die Zeitumstellung: In der Nacht von Samstag auf Sonntag werden die Uhren deutschlandweit wieder eine Stunde vorgestellt. Die Winterzeit hat ein Ende, die Sommerzeit beginnt. Auch wenn viele diese Regelung überhaupt nicht gut finden - immerhin ist es abends endlich wieder länger hell.

Zeitumstellung in Deutschland: Eine Stunde weniger Schlaf gibt es in der Nacht von Samstag auf Sonntag, denn die Sommerzeit ist zurück. Viele klagen dann wieder über Schlafstörungen und bei manchen dauert es bis die empfindliche "innere Uhr" wieder richtig tickt.

Besonders Ältere Menschen und Kinder haben oft Probleme damit, dass ihnen eine Stunde "geklaut" wird. Außerdem sollen an den Tagen nach der Umstellung mehr Autounfälle passieren, die Kühe weniger Milch geben und bei Verabredungen kommt nicht selten jemand zu spät zum vereinbarten Treffpunkt.

Immer wieder wurde diskutiert, ob die Regelung sinnvoll ist oder nicht. Meistens wohl mit dem Ergebnis: Ist sie nicht. Aber trotzdem wurde sie nicht abgeschafft. Also bleibt wohl nichts anderes übrig als sich die "Vorfreude" darauf, dass wir die Stunde Ende Oktober wieder zurückbekommen. Und praktischerweise verschiebt sich die Wachphase der meisten Menschen mehr in die helle Phase des Tages.

Mit der Zeitumstellung wird keine Energie gespart

Die jetzt gültige Umstellung von Normal- auf Sommerzeit gibt es so seit 1980. Aber schon 1916 wurde die Regelung erstmals in Deutschland eingeführt - und seitdem auch diskutiert. Ein Grund dafür war die Überzeugung davon, mit der Umstellung das Tageslicht besser nutzen zu können und somit Energie zu sparen.

Doch laut Bundesumweltamt ist mit einer Energieeinsparung überhaupt nicht zu rechnen. Natürlich kann das Tageslicht besser ausgenutzt werden, was eine Stromeinsparung bei der Beleuchtung bedeutet. Allerdings werde diese Ersparnis durch "den Mehrverbrauch an Heizenergie - durch das Vorverlegen der Hauptheizzeit in die kühleren Morgenstunden - in etwa kompensiert".

Zeitumstellung verursacht stellenweise Probleme

Außerdem verursacht die Zeitumstellung stellenweise einen großen Aufwand. Beispielsweise für die Nachtzüge von Bahngesellschaften. Ein Zug, der am kommenden Wochenende in der Nacht von Samstag auf Sonntag fährt muss entweder eine Stunde früher abfahren, damit die Fahrgäste keine Anschlüsse verpassen, oder die Bahngesellschaft lässt ihn ab 2 Uhr mit einer Verspätung von einer Stunde abfahren.

Für die Schichtarbeiter hingegen gibt es am Wochenende weniger Probleme. Sie müssen einfach eine Stunde weniger arbeiten. Schwieriger wird es da, wenn im Oktober die Uhren wieder eine Stunde zurückgestellt werden. Denn dann können eventuell vorgeschriebene Ruhezeiten nicht eingehalten werden, weil es die Stunde zwischen zwei und drei Uhr nachts gleich zweimal gibt.

Aber die Umstellung bringt auch nicht nur Nachteile mit sich: Dadurch das es wieder länger hell ist, bekommen wir mehr von der Sonne ab, die seit Ende vergangener Woche wieder über NRW lacht. Da haben Frühjahrsdepressionen kaum noch eine Chance.

Bei der Zeitumstellung können Eselsbrücken helfen

Dass die Zeitumstellung jeweils am letzten Sonntag im März und im Oktober erfolgt, muss man sich einfach merken. Aber für diejenigen, die sich jedes Jahr aufs Neue fragen, ob sie die Uhr nun vor- oder zurückstellen müssen, hier noch eine Eselsbrücke, die sogenannte "Straßencafé-Faustregel": Im Frühling werden die Stühle vor das Café gestellt, im Herbst kommen sie zurück in den Schuppen. Und genauso funktioniert es eben auch mit dem Uhrenumstellen - im Frühling vor, im Herbst zurück. Auch die "2-3-2"-Regel kann hilfreich sein: Im März die Zeiger von 2 auf 3 Uhr umstellen und im Oktober von 3 auf 2 Uhr.

Übrigens gibt es keine weltweit einheitlichen Regelungen ob und wann in den einzelnen Ländern eine Zeitumstellung zwischen Sommer- und Normalzeit stattfindet. Russland verabschiedete sich sogar im vergangenen Jahr von der Zeitumstellung. Dort gilt seitdem das ganze Jahr über die Sommerzeit.