Hamburg. Im Hamburger Piraten-Prozess hat das Gericht die Angeklagten aus Somalia zu Haftstrafen zwischen zwei und sieben Jahren verurteilt. Die Angeklagten hatten im Frühjahr 2010 den unter deutscher Flagge fahrenden Frachter “Taipan“ vor der Küste ihres Heimatlandes überfallen.
Im Prozess gegen somalische Piraten hat das Hamburger Landgericht am Freitag Haftstrafen zwischen zwei und sieben Jahren gegen die Angeklagten verhängt. Die zehn Männer hätten sich des Angriffs auf den Seeverkehr und des erpresserischen Menschenraubs schuldig gemacht, sagte der Vorsitzende Richter am Freitag bei der Urteilsverkündung. Am 5. April 2010 überfielen Piraten am Horn von Afrika, rund 1.000 Kilometer vor dem somalischen Festland das deutsche Containerschiff "Taipan".
Prozess mehrfach verzögert
Sie schossen mit Sturmgewehren auf das Schiff, enterten es und kidnappten die Besatzung. Am Freitag fand im Piraten-Prozess vor dem Hamburger Landgericht der 105. Prozesstag statt. Der Prozess hatte sich in der Vergangenheit mehrfach verzögert. Erst am Mittwoch hatte ein Verteidiger überraschend einen neuen Beweisantrag gestellt, obwohl alle Plädoyers bereits gesprochen waren. (dapd)