München. . Gut 6,4 Millionen Menschen haben das Münchner Oktoberfest besucht, das waren rund eine halbe Million weniger als vor einem Jahr. Die Besucher tranken rund 6,9 Millionen Maß Bier, erklärte Festleiter Dieter Reiter am Sonntag zum Abschluss der 179. Ausgabe des größten Volksfestes der Welt.

Weniger Besucher und weniger Bierausschank: Dennoch rundum zufriedene Gesichter nach Abschluss des 179. Münchner Oktoberfestes. Gut 6,4 Millionen Menschen haben in diesem Jahr die Münchner Wiesn besucht, das waren rund eine halbe Million weniger als vor einem Jahr. Die Besucher tranken etwa 6,9 Millionen Maß Bier, wie Festleiter Dieter Reiter am Sonntag zum Abschluss des größten Volksfestes der Welt erklärte. Der Bierkonsum sank damit um 600.000 Maß gemessen an 2011.

Zwar seien die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr gesunken, allerdings war das Festgelände wegen des alle vier Jahre parallel stattfindenden Zentralen Landwirtschaftsfestes kleiner, wie Reiter erklärte. Verglichen mit der letzten sogenannten "kleinen Wiesn" im Jahr 2008 stiegt der Bierkonsum sogar um 300.000 Maß. Die Zahl der Oktoberfest-Besucher wuchs im Vergleich zu 2008 um gut 400.000.

Trotz der kleineren Ausgabe sei das diesjährige Oktoberfest "eine rundum gelungene Wiesn" gewesen "und das Wetter hat uns da keinen Abbruch getan", sagte Reiter. Alle Beschicker, Schausteller und Wirte seien zufrieden mit den Geschäften.

Die Umsätze in der Wiesn-Gastronomie sind Reiter zufolge im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben. Unter anderem wurden in diesem Jahr 116 Ochsen und 57 Kälber verspeist.

Trachtenmode ist international

Die Oktoberfestgäste kamen in diesem Jahr aus mindestens 70 Ländern. Das habe die Auswertung der Abhebungen an den Geldautomaten auf dem Festgelände ergeben, hieß es von der Festleitung. Neben Gästen aus ganz Europa, kamen demnach auch Menschen aus Ländern wie Kuwait, Namibia, Aserbaidschan und von den Kaimaninseln auf die 179. Wiesn.

Obwohl "ganz viele Gäste aller Nationen" das Oktoberfest besucht hätten, hätte man besonders viele Besucher mit Tracht beobachtet, sagte Festleiter Reiter. Viele habe man nur anhand der Sprache von Einheimischen unterscheiden können. "Rein von der Optik her, sind es eigentlich nur Bayern", sagte er.

Von einem vergleichsweise lebhaften Oktoberfest sprachen am Sonntag die Sicherheitskräfte und Rettungsdienste in ihren Abschlussbilanzen. Die Wiesnwache der Münchner Polizei wurde nach eigenen Angaben zu rund 2000 Einsätzen gerufen, das war etwas mehr als im Vorjahr. Insgesamt registrierte die Polizei rund 1.400 Straftaten, darunter viele Fälle von Körperverletzung und Diebstahl. Leicht zugenommen hat die Zahl der Sexualstraftaten. Unter anderem wird wegen vier Fällen von Vergewaltigung ermittelt, wie die Polizei am Sonntag mitteilte.

Auf der Sanitätsstation des Roten Kreuzes mussten während des 179. Oktoberfestes rund 8.400 Wiesnbesucher und -mitarbeiter behandelt werden. Das waren nach Angaben der Hilfsorganisation fast 2000 Patienten weniger als noch vor einem Jahr.

Die Fahrgastorganisation "Aktion Münchner Fahrgäste" kritisierte zum Ende des Oktoberfestes die mitunter chaotischen Zustände im öffentlichen Nahverkehr. Die Münchner Verkehrsbetriebe müssten künftig während der Oktoberfestzeit mehr Kapazitäten zur Verfügung stellen, forderte Aktionssprecher Andreas Nagel. Er schlug die Einführung einer Sonderstraßenbahnlinie zur Theresienwiese vor. (dapd)