Köln. . In „Persons Of Interest“ (RTL Do. 21.15 Uhr) kämpft ein ungleiches Duo gegen Verbrechen, die erst noch geschehen. Ihr Hilfsmittel: ein Super-Computer, der die Menschen in den USA überwacht. Die Serie selbst steht mittlerweile auch kurz davor, vom echten Leben eingeholt worden.

Krimi trifft auf Science-Fiction. In „Persons Of Interest“ (RTL, Do. 21.15 Uhr) kämpft ein ungleiches Duo gegen Verbrechen, die erst noch geschehen.

Er hat sich ein wenig verspätet, ist nicht 1984 gekommen, wie George Orwell es angekündigt hatte, aber jetzt ist „Big Brother“ da. Zumindest ein entfernter Verwandter von ihm. Rund um die Uhr überwacht der Supercomputer die Menschen in den USA. Er liest ihre E-Mails, lauscht ihren Gesprächen, sieht über Millionen Überwachungskameras in ihre Gesichter. Dann fügt er die Daten zusammen und wertet sie aus, um zu verhindern, dass Amerika je wieder von einem großen Terroranschlag heimgesucht wird. Niemand spricht darüber, aber Harold Finch (Michael Emerson) weiß es trotzdem. Er hat die Maschine gebaut.

Sie arbeitet gut. Fast schon zu gut. Denn sie entlarvt nicht nur Terroristen, sie erkennt auch die Gefahr von ganz profanen Morden. Doch die interessieren die Behörden nicht. Finch schon. Er will helfen, will Leben retten. Aber alleine kann der schwächliche, hinkende Multi-Milliardär das nicht. Er braucht einen Mann fürs Grobe. Er braucht John Reese (Jim Caviezel), ehemaliger Green Beret und CIA-Agent, der erst schießt und anschließend fragt. Falls dann noch jemand antworten kann. Bis hierhin scheint „Persons Of Interest“ eine der vielen temporeich inszenierten und aufwändig in Szene gesetzten US-Krimireihen zu sein. Wenn auch eine mit einer ungewöhnlichen Grundidee. Aber mit Charakteren, die man zu kennen glaubt aus dem Genre.

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Doch je länger sie läuft, desto mehr wird erkennbar, dass Reihe und Hauptpersonen vielschichtiger sind, als es zunächst den Anschein hat.

Das liegt unter anderem an den Machern der Serie. Erfunden hat sie Jonathan Nolan, der einst für den extrem komplexen Film „Memento“ für den Oscar nominiert war. Und mitproduziert wird sie von J.J. Abrams, der auch die TV-Serie „Lost“ ersann.

Dunkle Ritter mit flotten Sprüchen

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So sind der Milliardär und sein Kämpfer keine strahlenden Helden. Ehe dunkle Ritter, die immer wieder von den Dämonen ihrer Vergangenheit heimgesucht werden. Und allen flotten Sprüchen zum Trotz ist vor allem Reese ein innerlich zerrissener Mensch, der am Tod seiner Freundin beinahe zerbrochen wäre.

Die Serie selbst steht mittlerweile auch kurz davor, vom echten Leben eingeholt worden. Denn ein ähnliches Überwachungssystem gibt es tatsächlich. „TrapWire“ heißt es und kann – so viel ist bekannt – Bilder aus Überwachungskameras mit Datenbanken verknüpfen. Wahrscheinlich kann es sogar noch viel mehr. Krimi trifft auf Realität.