Montréal. Es war die Siegesrede der mutmaßlichen neuen Regierungschefin der kanadischen Provinz, bei der ein Mensch getötet und ein weiterer schwer verletzt wurden. Die Politikerin selbst wurde nicht verletzt. Der Attentäter hatte auch versucht, den Saal in Brand zu stecken.
Ein maskierter Mann hat auf einer Wahlparty in der kanadischen Provinz Québec das Feuer eröffnet und einen Menschen getötet. Bei dem Todesopfer handelte es sich um einen 45-Jährigen, ein weiterer Mann wurde verletzt, wie die Polizei mitteilte. Der Zwischenfall ereignete sich gegen Mitternacht (Ortszeit) in Montreal während einer Ansprache der Vorsitzenden der PQ, der frisch gewählten Ministerpräsidentin Pauline Marois. Der Schütze wurde festgenommen.
Der 50 Jahre alte Verdächtige habe mit schwarzer Skimaske und einem blauen Bademantel über schwarzer Kleidung den Veranstaltungsort betreten und vom Ende der Halle geschossen, teilte eine Polizeisprecherin mit. Danach floh er nach draußen und versuchte, ein Feuer zu legen, bevor er von Sicherheitskräften überwältigt wurde.
Motiv ist noch unbekannt
Marois wurde während ihrer Siegesrede von der Bühne in Sicherheit gebracht und bleib unverletzt. Sie hatte gerade erklärt, dass die Provinz ein selbstständiger Staat werden müsse. "Nach dieser Tragödie trauern alle Québécois angesichts einer solch einer sinnlosen Tat", erklärte Marois am Mittwoch. "Niemals wird sich eine Gesellschaft wie die unsere ihre Entscheidungen gewaltsam diktieren lassen". Den Familien der Opfer sprach sie ihr Beileid aus.
Über das Motiv wollte die Polizei keine Angaben machen. Allerdings rief der Schütze, während er zu einem Polizeifahrzeug gebracht wurde, auf Französisch: "Die Engländer erwachen!". Die PQ setzt sich in der französischsprachigen Provinz Québec für die Unabhängigkeit von der Zentralregierung in Ottawa ein. (dapd)