Teheran. Durch die Erdbeben vom Samstag im Nordwesten des Iran sind mindestens 306 Menschen getötet und mehr als 3.000 verletzt worden. Teheran lehnte aber Hilfsangebote aus etlichen Ländern ab, darunter auch Deutschland und den USA.

Der Iran will nach den schweren Erdbeben vom Samstag mit mindestens 306 Toten und mehr als 3.000 Verletzten offensichtlich ohne internationale Hilfe auskommen. Beim Roten Kreuz sei bisher kein Hilfeersuchen eingegangen, sagte der Sprecher des Deutschen Roten Kreuzes, Dieter Schütz, der Nachrichtenagentur dapd am Montag.

Der iranische Innenminister Mohammed Najjar sagte am Sonntag, man brauche keine Unterstützung von außen und könne die Lage selbst bewältigen. Zuvor hatten etliche Länder, darunter auch Deutschland und die USA, Hilfe angeboten. Aus dem benachbarten Aserbaidschan erreichten unterdessen laut amtlicher Nachrichtenagentur Azertaq in der Nacht zum Montag drei Lastwagen mit Hilfsgütern das Erdbebengebiet.

Suche nach Überlebenden in Iran eingestellt

Am Samstag hatten zwei Beben der Stärke 6,4 und 6,3 den Nordwesten des Irans erschüttert und mindestens sechs Dörfer in der vorwiegend ländlichen Bergregion dem Erdboden gleichgemacht und mehr als 130 zum Teil schwer beschädigt.

Der Iran liegt in einem seismisch sehr aktiven Gebiet: Im Durchschnitt gibt es in dem Land ein leichtes Erdbeben pro Tag. Bei einem heftigen Beben 2003 in der im Südosten gelegenen Stadt Bam kamen rund 26.000 Menschen ums Leben.

Bereits am Sonntagnachmittag hatte das Staatsfernsehen das Ende der Suche nach Verschütteten gemeldet. Überlebende berichteten von Panik, als die Erdstöße einsetzten. In der betroffenen Provinz Ost-Aserbaidschan ordneten die Behörden eine zweitägige Trauer an.

Die iranische Gesundheitsministerin Marsieh Wahid Dastadscherdi berichtete am Montag dem Parlament, dass die Opferzahl auf 306 gestiegen sei, nachdem rund 50 weitere Opfer in Krankenhäusern starben. (dapd/afp)