Teheran. . Bei einem Erdbeben der Stärke 6,2 im Nordwesten des Irans sind am Samstag dem iranischen Innenministerium zufolge mindestens 180 Menschen ums Leben gekommen. Zudem gebe es 1350 Verletzte. Das Epizentrum des Bebens lag etwa 60 Kilometer von Täbris entfernt.

Zwei schwere Erdbeben im Nordwesten des Iran haben mindestens 250 Menschen das Leben gekostet. Mehr als 2.000 Menschen wurden dabei am Samstag nach jüngsten Angaben des Staatsfernsehens verletzt. Der stellvertretende Innenminister Hassan Kaddami hatte laut einem Bericht auf der Internetseite der iranischen Nachrichtenagentur Fars zuvor von mehr als 1.800 Verletzten gesprochen. Tausende Menschen mussten die Nacht im Freien verbringen. Zugleich gab es zahlreiche Nachbeben.

Das erste Beben der Stärke 6,4 ereignete sich nach Angaben der US-Erdbebenwarte um 16.53 Uhr (Ortszeit) nordöstlich der Millionenstadt Täbris. Laut Fernsehbericht lag das Epizentrum zwischen den Städten Ahar und Haris, rund 500 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Teheran. Elf Minuten später folgte das zweite Erdbeben mit einer Stärke von 6,3. Den Angaben zufolge lag das Epizentrum dabei lediglich 48 Kilometer nordöstlich von Täbris.

Mindestens sechs Dörfer dem Erdboden gleichgemacht

Von den Erschütterungen betroffen waren die Städte Ahar, Haris und Varsakan in der Provinz Ost-Aserbaidschan. Mindestens sechs Dörfer wurden dem Erdboden gleichgemacht, 60 weitere zu 50 bis 80 Prozent zerstört. Mindestens zehn Nachbeben wurden in der Region in der Nähe des Kaspischen Meeres registriert. Chalil Saei, Leiter des örtlichen Krisenstabs, rief die Menschen dazu auf, ihre Häuser zu verlassen und die Nacht in Parks und auf offenen Plätzen zu verbringen.

Rettungskräfte hatten die Nacht über Verschüttete aus Trümmern befreit und waren zu entfernt gelegenen Ortschaften vorgestoßen. Im Fernsehen waren Aufnahmen von Menschen zu sehen, die auf Tragen in Krankenhäuser gebracht wurden, während andere dort bereits behandelt wurden.

Der Iran liegt in einem seismisch sehr aktiven Gebiet: Im Durchschnitt gibt es in dem Land ein leichtes Erdbeben pro Tag. Bei einem heftigen Beben 2003 in der im Südosten gelegenen Stadt Bam kamen rund 26.000 Menschen ums Leben. (dapd)