New York. . Das US-Magazin „Vanity Fair“ hat Kate, die Herzogin von Cambridge, zur bestangezogenen Frau gekürt. Bei den Männer führt das Mode-Ranking ihr Schwager, Prinz Harry, an. Zur jährlichen Abstimmung waren auch Mitglieder der „Best Dressed Hall of Fame“ aufgerufen, der „Ruhmeshalle der Bestangezogenen“.

Es ist nicht davon auszugehen, dass Millionen schicker Anzüge frustrierter Besitzer in den nächsten Tagen in der Altkleidersammlung landen oder gar in Flammen aufgehen werden. Aber wenn ein britischer Lümmel im Clubsakko wie Prinz Harry vom US-Magazin „Vanity Fair“ zum bestangezogenen Mann des Jahres gewählt wird, dann starrt man doch irritiert in den eigenen Kleiderschrank. Was ist da nur schiefgelaufen?

Sein älterer Bruder William, dessen aristokratischer Schick in der frisch veröffentlichten Bestenliste schmählich ignoriert wurde, lässt sich von seiner Gemahlsgattin derweil die Tränen trocknen: Kate, die Herzogin von Cambridge, hat nämlich bei den Frauen den ersten Platz gemacht. Weil die 30-Jährige ihre eigene, moderne Interpretation von royaler Bekleidung gefunden habe, fabuliert die Chef-Moderedakteurin von Vanity Fair, Jessica Diehl, in einem Video, und weil die Mischung aus Designerstücken von Alexander McQueen und Co. und Stöffchen von der Stange eine „ganze Generation inspiriert, sich angemessen zu kleiden“. Die Frau, die stets lächle, habe einfach immer das Passende an, findet Diehl. Auch bei der Hochzeit. Ein Hochzeitskleid nämlich.

Unter den Preisträgern sind Stilikonen wie Grace Kelly und Audrey Hepburn

Die Bürgerlichen müssen sich wie auch sonst im Leben mit den Plätzen dahinter begnügen, und damit nicht der Verdacht aufkommt, man habe uns als germanische Hinterwäldler in Trachten abgespeichert, taucht mit Schauspielerin Diane Kruger sogar eine Deutsche weit vorne auf. Kollegin Jessica Chastain und Sängerin Alicia Keys haben den 2000 Modemachern, Journalisten und anderen Berufenen bei der Stimmabgabe offenbar auch imponiert, bei den Männern folgt Football-Star Tom Brady auf Harry, den Prinzen. Oscar-Preisträger Colin Firth („The King’s Speech“) und seine Frau Livia gelten als bestangezogenes Ehepaar; ob Thomas und Thea Gottschalk dagegen noch Protest einlegen wollen, ist nicht bekannt.

Zur jährlichen Abstimmung sind auch Mitglieder der „Best Dressed Hall of Fame“ aufgerufen, der „Ruhmeshalle der Bestangezogenen“. Die hatte Modemacherin Eleanor Lambert 1940 gegründet, um die darbende amerikanische Schneiderkunst populärer zu machen. Unter den Preisträgern sind Stilikonen wie Grace Kelly, Audrey Hepburn, Cathérine Deneuve, geschniegelte Herrn wie Fred Astaire, Cary Grant, Bryan Ferry und – klar: George Clooney. Dem könnten allerdings nicht mal weiße Soc­ken in Sandalen etwas anhaben.