Stuttgart. . Matthias Brandt ist ein ausgezeichneter Schauspieler, im doppelten Sinn. Sein Privatleben allerdings hütet er genauso wie die Amerikaner Fort Knox. Was verrät er über sich in der Doku „Deutschland, deine Künstler“?
Die Doku-Reihe „Deutschland, deine Künstler“ (ARD, 22.55 Uhr) porträtiert einen der vielseitigsten Schauspieler der jüngeren Generation: Matthias Brandt. Vorab stellte sich vor allem die Frage, ob sich der Kanzler-Sohn zu seinem Vater Willy äußern würde.
Der 45-Minüter von Filmemacherin Inga Wolfram und Helge Trimpert ähnelt zu Beginn ihrem Porträt von Hannelore Elsner, mit der die Reihe startete: Der Film begleitet Matthias Brandt bei den Dreharbeiten zur nächsten Folge des Münchner „Polizeiruf 110“.
Eltern hatten den Berufswunsch kein Verständnis
Dabei kommt die Frage, wie der 50-Jährige zu seinem Beruf kam. Der gebürtige Berliner gibt keine Standard-Antwort. Vielmehr offenbart er, dass seine Eltern zunächst kein Verständnis für seinen Plan hatten.
Wolfram und Trimpert arbeiten bei der Sichtung des reichlichen Archiv-Materials der Familie Brandt heraus, dass es zwischen Politikern und Schauspielern eine Schnittmenge gibt: Beide wollen in der Öffentlichkeit Wirkung erzielen. Politiker müssen es manchmal gar – etwa als Kanzler Brandt 1972 im „Aktuellen Sportstudio“ eingeladen war.
Um seinem Vater, Fußball-Muffel, eine Blamage zu ersparen, schoss Filius Matthias für die Torwand. Er wusste nach eigenem Bekunden schon damals, dass er in dieser Situation seinen Vater geschützt hatte. Und es spricht für Matthias Brandt, dass er den Mut hat, sich öffentlich dazu zu bekennen.