Thörl/St. Lorenzen. In Österreich im Dorf Thörl ist ein Mann durch eine Schlammlawine ums Leben gekommen. Betroffen war auch das Dorf St. Lorenzen, wie Thörl in der Steiermark gelegen. Dort rissen Schlamm und Geröll Garagen und Autos weg. Nach heftigen Regenfällen hat das Hochwasser in Österreich offenbar seinen Höchststand erreicht.

Schlammlawinen haben in der österreichischen Provinz Steiermark einen Menschen getötet, mehrere Häuser zerstört und Dörfer von der Außenwelt abgeschnitten. Die Leiche eines 47-Jährigen sei entdeckt worden, teilte die Polizei am Samstag mit. Der Mann sei in Thörl von den Schlammmassen, die von sintflutartigen Regenfällen ausgelöst wurden, begraben worden. Der 47-Jährige war zu Fuß in Thörl unterwegs gewesen, als sich die Erdmassen oberhalb der Straße lösten und den Mann unter sich begruben, wie die österreichische Nachrichtenagentur APA berichtete.

Durch das Dorf St. Lorenzen im Paltental wälzte sich am frühen Samstagmorgen eine meterhohe Schlammlawine und verletzte einen Menschen schwer. Er wurde laut APA in einer Baggerschaufel geborgen und ins Krankenhaus gebracht. Autos, Garagen und Brückenteile wurden fortgerissen, die Strom- und Wasserversorgung teils unterbrochen.

Rettung mit dem Hubschrauber

Die Rettungskräfte holten etwa 20 Bewohner von St. Lorenzen mit Hubschraubern aus dem Dorf. Auch aus dem Nachbardorf Schwarzenbach mussten bis zu 150 Menschen in Sicherheit gebracht werden. Etwa 40 Menschen kamen in einer Notunterkunft unter, alle weiteren bei Freunden und Verwandten.

In Kärnten gab es einen Felssturz auf der bei Touristen beliebten Burg Hochosterwitz. Dabei wurden fünf Menschen verletzt, mindestens einer davon schwer, wie das Rote Kreuz mitteilte. Nach Angaben der Feuerwehr lösten sich fast 100 Kilogramm Steinbrocken und stürzten auf den Zugangsweg zu der Burg.

Überflutungen in der Steiermark in Österreich

Nach heftigen Regenfällen und Schlammlawinen hat das Hochwasser in Österreich offenbar seinen Höchststand erreicht. Die österreichische Nachrichtenagentur APA berichtete am Sonntag unter Berufung auf den Katastrophenschutz, die Pegel der Flüsse stiegen nicht weiter an. Offenbar sei das Schlimmste vorüber.

In Graz wurden Brücken geschlossen. Die Behörden forderten die Menschen auf, sich nicht den Ufern der Mur zu nähern. Sie beschrieben die Lage am Sonntag allerdings als stabil. Die Mur war am Samstagabend über die Ufer getreten und hatte Häuser in Deutschfeistritz in der Nähe von Graz überflutet.

Wegen der starken Regenfälle wurde auch die Auftaktpartie der österreichischen Fußball-Bundesliga zwischen dem Wolfsberger AC und Austria Wien vier Stunden vor dem geplanten Spielbeginn abgesagt, wie APA berichtete. Der Regen hatte den Platz unbespielbar gemacht. (dapd/rtr/afp)