Schwandorf. Eine zweite Zeugin will bei Schwandorf in Bayern ein Krokodil gesehen haben, die Suche wird nun wieder aufgenommen. Ein Reptilienexperte spricht sich allerdings dagegen aus.
In der Oberpfalz geht die Suche nach einem möglicherweise freilaufenden Krokodil weiter. Am späten Dienstagabend sollen Einsatzkräfte von Feuerwehr, Wasserwacht und Technischem Hilfswerk den Mittleren Klausensee bei Schwandorf in Bayern erneut nach dem Reptil absuchen. Das teilte das Polizeipräsidium Regensburg mit.
Ein Spaziergänger hatte am Samstag gemeldet, er habe ein rund ein Meter langes Krokodil am Ufer des Mittleren Klausensees gesehen. Daraufhin starteten Einsatzkräfte der Polizei eine groß angelegte Suchaktion. Trotz des Einsatzes eines Hubschraubers und Tauchern der Bayerischen Bereitschaftspolizei blieb die Krokodilsuche bis zum Montagabend erfolglos. Am Montag erließ die Stadt Schwandorf ein Badeverbot für den See.
Unterdessen meldete sich noch eine weitere Zeugin: Eine 44 Jahre alte Frau gab bei der Polizei an, ihr sei bereits am 1. Juli beim Baden im See ein rund ein Meter langes Tier mit langem Schwanz begegnet. Bei der Begegnung habe sie sich eine mehrere Zentimeter lange Kratzwunde am Arm zugezogen.
Experte ist gegen weitere Suche
Nach Ansicht des Reptilienexperten Alexander Stromski geht von dem Krokodil keine Gefahr aus. "Ein Tier in dieser Größe würde niemals aktiv einen Menschen angreifen", sagte der Leiter des Reptilienzoos in Neutraubling bei Regensburg der dapd. Stromski plädierte dafür, die Suche einzustellen.
Die Chancen, das Krokodil einzufangen, sind Stromski zufolge gering. "Das ist ziemlich aussichtslos. Es muss aber auch gar nicht gefangen werden." Sollte sich tatsächlich ein Krokodil in dem Badesee aufhalten, könne es zwar den Sommer überstehen, "aber im Winter würde es eingehen."
Auch das Badeverbot macht nach Meinung des Experten keinen Sinn. Badegäste müssten keine Angst haben. "Da ist die Gefahr größer, dass dir ein Hecht zwischen die Beine schwimmt. Die können auch kräftig zubeißen", sagte Stromski. (dapd)