Ausgesetzte Exoten in der Ruhr sind keine Seltenheit. Spaziergänger berichten immer wieder von den auch für Menschen gefährlichen Schnappschildkröten. Tropische Vögel oder Amphibien bevölkern die Ufer.
„Das ist ein weltweites Problem“, sagt Dr. Wilfried Werner vom Tierpark. Im internationalen Reiseverkehr seien oft – bewusst oder unbewusst – Exoten mit an Bord. Deren Verbreitung lasse sich dann vor Ort kaum noch stoppen.
Leider seien viele Arten nicht geschützt. So könne sich im Prinzip jeder im Fachhandel für Reptilien und Amphibien legal einen Exoten kaufen. Ein Blick auf die Internetseiten von Zoohändlern zeigt: Giftige Schlangen, kleine Krokodile und große Echsen sind ohne Kenntnisnachweis frei verkäuflich. Wenn die Besitzer dann mit den Tieren überfordert seien, liege der Weg in die Freiheit nahe.
Die hohe Zahl der ausgefallenen Fundtiere stelle auch den Zoo vor große Probleme: „Wir dürfen gar nicht alle annehmen.“ Dazu komme die schwierige Unterbringung. Schließlich halte der Bochumer Tierpark ja nicht für jede Tierart ein passendes Gehege bereit.