Jerusalem. Die israelische Polizei hat nach der Schändung der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem drei Verdächtige festgenommen. Die ultra-orthodoxen Juden haben sich im Verhör zu der Tat bekannt. Am 11. Juni waren in Yad Vashem Graffiti entdeckt worden, in denen Hitler-Deutschland für die Ermordung der Juden in Europa gedankt wurde.
Zwei Wochen nach einer großflächigen Schändung der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem hat die israelische Polizei drei ultra-orthodoxe Juden festgenommen, die sich im Verhör zu der Tat bekannten. Wie Polizeisprecher Micky Rosenfeld am Dienstag sagte, handelt es sich um drei Männer im Alter von 18, 26 und 37 Jahren, die auch weitere derartige Taten zugaben. Am 11. Juni waren in Yad Vashem zehn antizionistische Graffiti entdeckt worden, in denen Hitler-Deutschland für die Ermordung der Juden in Europa gedankt wurde.
Sarkastischer Bezug auf Staatsgründung Israels
Die drei Festgenommenen gehören laut Rosenfeld der Gruppierung Neturei Karta an, die ähnlich wie andere ultra-orthodoxe Gruppen die Gründung eines jüdischen Staates erst nach einer Wiederkehr des Messias für zulässig hält. "Danke Hitler für die wunderbare Schoah, nur dir haben wir es zu verdanken, dass wir von der UNO einen Staat bekommen haben", hieß es in einem der Sprüche vom 11. Juni mit sarkastischem Bezug auf die Staatsgründung Israels im Jahr 1948.
Ähnliche Sprüche sprühten die Festgenommenen nach ihrem eigenen Eingeständnis in den vergangenen Monaten auf einen früheren jordanischen Militärposten, der in ein israelisches Museum umgewandelt wurde, und an eine Gedenkstätte für gefallene israelische Soldaten und Polizisten im Jordantal. Rosenfeld kündigte an, dass sich die drei Festgenommen vor Gericht verantworten müssen. (AFP)