Wechselhafter Sommer-Anfang - viel Regen im Juni ist normal
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Essen. . Es ist Sommer-Anfang. Wirklich! Und Experten trösten: Möglicherweise wird der Sommer “einigermaßen normal“, auch wenn der Frühling-Vorlauf auf viele zu kühl und zu nass wirkte. Aber. Man muss sich nicht wundern über Regen im Juni, denn der ist schon immer der regenreichste Monat des Jahres gewesen.
Was wissen wir eigentlich über diesen Sommer? Eine seltsame Jahreszeit, die Sonne verspricht und Regen bringt. Die dem Bauern Ernte verspricht und zuverlässig Anlass zum Mäkeln. Die den Männern den Schweiß nicht nur auf die Stirn treibt – jedenfalls mehr als den Frauen. Hier die Fakten.
Und, wie wird der Sommer?
Es gibt Experten, die glauben, es zu wissen. Ein „Plitsch-Platsch-Sommer“ wie letztes Jahr wird es nicht, verspricht etwa Dominik Jung von „wetter.net“. „Wechselhaft“ soll er aber schon werden, der Sommer – und „überdurchschnittlich warm“, aber ohne „wochenlange Hitzephasen“. Auch der Potsdamer Klimaforscher Friedrich-Wilhelm Gerstengarbe riskiert einen Ausblick: „einigermaßen normal“ könnte es werden. Aha. Und was glauben wir diesen Experten?
Sommer, Sonne ...
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Wir halten den Deutschen Wetterdienst (DWD) dagegen, der immerhin von Supercomputern einen „Jahreszeitentrend“ ausrechnen lässt. Und die Supercomputer sagen dieses Jahr: Es könnte kalt, normal oder warm werden. Das passiert manchmal, denn die Programme prüfen lediglich verschiedene Möglichkeiten. Und manchmal sind alle gleich wahrscheinlich: „Es gibt bisher keine zuverlässige Aussage für diesen Sommer“, sagt DWD-Sprecher Gerhard Lux. „Vielleicht im nächsten Monat.“
Was ist das eigentlich, Sommer?
Wir können es einfach machen: Die Erde neigt sich am Donnerstag so weit wie möglich der Sonne zu, aus unserer Sicht jedenfalls. Die Sonne steht regelmäßig am 21. Juni senkrecht über dem nördlichen Wendekreis, danach eiert die Erde wieder in die andere Richtung. Bis sie der Sonne ihren Äquator zeigt und schließlich ihren Süden. Zum Sommerbeginn wendet sich also die Erde, trotzdem sprechen wir von der Sommersonnenwende. Alles eine Frage des Standpunkts.
Wir können es aber auch komplizierter machen, nutzwertig für die Küchenparty: Weil das Sonnenjahr knapp sechs Stunden länger ist als das kalendarische, verspringt der genaue Zeitpunkt des Sommeranfangs mit jedem Jahr um diesen Faktor. (Damit der Sommer nicht davonhüpft, gibt es die Schaltjahre.) Die schönste Jahreszeit begann diesmal um exakt 1.09 Uhr.
Was sagt der Bauer?
„Gibt’s im Juni Donnerwetter, wird auch das Getreide fetter.“
Aber man kann es dem Bauern nie recht machen. Im Frühjahr hat’s ihm zu wenig geregnet. Und im Februar war’s zu kalt. Drum befürchtet der Deutsche Bauernverband, dass die Getreideernte geringer ausfällt als vergangenes Jahr. Der Sommer markiert auch das Ende der Spargelzeit (am 24. Juni), und hier sorgte das unbeständige Wetter „regional für Ernteprobleme“. Es war auch nicht gut Kirschen ernten. Und der kalte Februar hat ebenfalls den Bienen geschadet, die schon im warmen Winter ihre Brut angelegt haben. Dadurch wird nun der Honig teurer. Aber die moderne Welt weiß zum Glück: Hat der Bauer Frost am Schuh, steht er in der Tiefkühltruh’.
Was sagt Dr. Sommer?
Wir machen alles falsch.
• Nachcremen mit dem Sonnenschutz verlängert nicht die Schutzzeit, sagt Jessica Hassel vom Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen in Heidelberg. Nach dem Baden mag es sinnvoll sein, sonst muss ein höherer Faktor her.
• Bräune schützt nicht vor Sonnenbrand – also immer ausreichend Lichtschutzfaktor auftragen.
• Make-up reicht nicht. Eine normale Abdeckcreme hält zwar ein bisschen Sonne ab, aber nicht die aggressive ultraviolette Strahlung. Aber: In der Apotheke gibt’s spezielle Cremes.
• Sonnenbäder stärken nicht das Immunsystem. Deshalb bricht etwa Herpes oft im Sommer aus.
Was sie noch wissen müssen
• Je wärmer der Sommer, desto schneller wird man betrunken. Denn wenn der Körper Flüssigkeit verliert, konzentriert sich der Alkohol. Also viel trinken: Wasser!
• Männer schwitzen mehr als Frauen, sie haben einfach mehr Schweißdrüsen. Und aktivere.
• Man muss sich nicht wundern über Regen im Juni, denn der ist schon immer der regenreichste Monat des Jahres gewesen. Sommer ist halt: Regenzeit.
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