Leipzig. . Einen Tag nach dem Bombenalarm im Leipziger Hauptbahnhof haben sich zwei Jugendliche bei der Polizei gestellt. Sie wollen die verdächtige Laptoptasche im Bahnhof aufgestellt haben. Ihr Motiv: Rache. Der Zugverkehr war durch den Vorfall stundenlang gestört.
Nach dem vermeintlichen Bombenalarm im Leipziger Hauptbahnhof haben sich zwei Jugendliche der Polizei gestellt. Die 15 und 17 Jahre alten Jugendlichen gaben zu, die mit Batterien und Kabeln als Bombenattrappe ausgerüstete Laptoptasche im Bereich der Gepäckaufbewahrung angelegt zu haben, wie der Sprecher der Bundespolizeidirektion Pirna, Sascha Reichelt, am Dienstag auf Anfrage der dapd sagte.
Die Jugendlichen hatten sich demnach darüber geärgert, dass sie von Bundespolizisten des Bahnhofs verwiesen und an ihren Betreuer übergeben worden waren. Sie hatten sich nach Geschäftsschluss der Läden in den Einkaufspassagen des Bahnhofs weiterhin im Bahnhof aufgehalten, ohne dass sie die Absicht hatten, eine Reise anzutreten. Die Jugendlichen leben in einer Einrichtung für betreutes Wohnen.
Viele Gleise gesperrt
Der Leipziger Hauptbahnhof war nach dem Fund des verdächtigen Gepäckstückes am Montagnachmittag zeitweise gesperrt worden. Eine Bahn-Mitarbeiterin hatte gegen 14 Uhr eine herrenlose Tasche entdeckt, aus der ein Kabel und ein Rohr herausragten.
Daraufhin wurden sieben Gleise im Westteil des Bahnhofsgebäudes gesperrt. Alle Zugreisenden mussten den betroffenen Gleisbereich verlassen. Die Züge wurden über andere Gleise umgeleitet.
Die Tasche wurde kurz nach 17 Uhr durch Sprengstoffexperten der Bundespolizei unschädlich gemacht. Aufgrund des Bombenalarms kam es im Nah- und Fernverkehr zu zahlreichen Verspätungen. Nach rund anderthalb Stunden lief der Zugverkehr wieder schrittweise an. (dapd/afp)