Sydney. . Im mysteriösen Fall der australischen Millionärstochter, die zehn Stunden lang mit einer Bombenattrappe um den Hals ausharren musste, ist der mutmaßliche Täter gefasst. Der 50-Jährige war nach der Tat in die USA geflüchtet.

Im Zusammenhang mit dem Überfall auf eine junge Australierin, der eine Bombenattrappe um den Hals gelegt wurde, ist in den USA ein Verdächtiger festgenommen worden. Der 50-Jährige sei in Louisville im US-Bundesstaat Kentucky von Beamten der US-Bundespolizei FBI verhaftet worden, teilten die australischen Behörden am Dienstag mit. Ihm werde vorgeworfen, Anfang August in das Haus der Familie Pulver in Sydney eingedrungen zu sein und der 18-jährigen Madeleine die Bombenattrappe um den Hals befestigt zu haben, sagte Dave Hudson von der Polizei von New South Wales.

Der Festgenommene hatte demnach indirekte Verbindungen zur Familie Pulver, diese kannte den Mann aber nicht. Er soll sowohl familiäre als auch geschäftliche Verbindungen in Australien und den USA haben, sein Hauptwohnsitz ist aber Sydney. Der australischen Polizei zufolge reiste er am 8. August von Australien in die USA, fünf Tage nach dem Vorfall, der weltweit Aufsehen erregt hatte.

18-Jährige trug Bombenattrappe zehn Stunden um den Hals

Ein Maskierter hatte Madeleine Pulver im Haus ihrer Familie in einem Nobelvorort von Sydney überfallen und ihr eine vermeintliche Bombe um den Hals gehängt. Zehn Stunden musste die 18-Jährige ausharren, ehe Sprengstoffexperten sie von der Vorrichtung befreien konnten. Diese stellte sich als raffinierte Attrappe heraus. Bevor der Täter verschwand, hinterließ er einen Drohbrief, in dem er aber keine Forderungen stellte.

Nach Angaben des FBI ließ sich der Verdächtige ohne Widerstand im Haus seiner Ex-Frau festnehmen. Er sollte noch am Dienstag einem Haftrichter vorgeführt werden. Australien will seine Auslieferung beantragen. Die australische Polizei arbeitete nach eigenen Angaben mehrere Tage lang eng mit dem FBI zusammen, um dem Mann auf die Spur zu kommen. Zu den möglichen Motiven des Mannes wollte die australische Polizei am Dienstag keine Angaben machen, dazu sei es noch zu früh. Die Ermittler gehen nach eigenen Angaben derzeit davon aus, dass der mutmaßliche Täter allein gehandelt habe. (afp)